Schmuckkörbe an den Eingängen zum Schustehruspark

Schmuckkörbe an den Eingängen zum Schustehruspark

Foto: Susanne Kähler, 2005, CC-BY-4.0

Jeweils zwei Schmuckkörbe aus Kunststein markieren die drei Eingänge zum Schustehruspark an der Schustehrusstraße, am Otto-Grünberg-Weg und an der Hebbelstraße. Sie stehen jeweils auf Eingangspfosten mit rechteckigem Grundriss aus Kunststein (zum Otto-Grünberg-Weg aus Sandstein). Der Eingang zum modern gestalteten Spielplatz südlich des alten Parks ist dagegen mit einer Kalksteinmauer und Laternenaufsätzen gestaltet. Die ovalen Schmuckkörbe sind alle identisch nach einem Vorbild gegossen worden. Dargestellt sind geflochtene Korbschalen, bei denen an allen vier Seiten symmetrisch Weintrauben herunterhängen. Der obere Bereich ist mit Weinblättern abgedeckt, ein aus kleinen Äpfeln gebildeter Kranz krönt die Gestaltung (Susanne Kähler).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Barth, ErwinArchitekt_In1914
Entwurf
Datierungshinweise
Rekonstruktion 1986
Objektgeschichte
Schmuckkörbe in dieser Form waren bereits Teil der Parkgestaltung der bis 1914 nach Plänen Erwin Barths gestalteten Anlage. Der Park basiert auf dem ehemaligen zur angrenzenden Villa Oppenheim gehörenden Privatgarten des Geh. Kommerzienrats H. O. J. Oppenheim. Die Villa wurde 1881/1882 nach Plänen des Architekten Christian Heidecke im Stil der Neorenaissance erbaut. 1911 gingen Villa und Park in den städtischen Besitz Charlottenburgs über. Um von der Schlossstrasse einen neuen Zugang zu schaffen, legte man die Straße „Am Parkplatz“ (heute Otto-Grünberg-Weg) an. Mit der Umgestaltung zum öffentlichen Park war Erwin Barth betraut, der unter Einbeziehung umliegender Grundstücke und des alten Baumbestandes eine Anlage mit schlichtem rechtwinkligem Wegesystem schuf. Der Park trägt den Namen des Charlottenburger Oberbürgermeisters Kurt Schustehrus (Rittergut Bärholz, Provinz Preußen 25.3. 1856 – 25.2.1913 Charlottenburg), der sich stark für die öffentliche Grünanlage engagiert hatte. Nach Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges ist der Park 1947/1948 nach Plänen Walter Hilzheimers in vereinfachter Form wiederhergestellt worden. Bei der aus Sondermitteln zur 750-Jahrfeier Berlins finanzierten Rekonstruktion des Stadtparks von 1986 stand eine Orientierung an der Gestaltung Barths im Vordergrund. Beauftragt mit der Gartengestaltung wurde die Firma Hortec GbR. Die Schmuckkörbe sind nach der Vorlage eines noch erhalten gebliebenen Korbes rekonstruiert worden. Am ehemaligen Eingang zum Oppenheim’schen Park am Otto-Grünberg-Weg (ehemals Straße „Am Parkplatz“) waren vor der Wiederherstellung nur noch Torpfeiler vorhanden. Die Balustrade wurde bei der Wiederherstellung der Parkanlage 1986 neu nach alten Plänen aus Elbsandstein gefertigt (Susanne Kähler).
Maße
gesamtHöhe16 m
Verwendete Materialien
Pfeiler, BalustradeSandstein
Körbe, TorpfeilerKunststein
Technik
Steinbehauen
Kunststeingegossen
ZustandZeitpunkt
verschmutzt2005
bemoost2005
beschmiert, teilweise2005
Vollständigkeit
vollständigRekonstruktion 1986

  Nachweise

  • Lesser, Katrin: Gartendenkmale in Berlin, Parkanlagen und Stadtplätze , 2013, S. 56-57.
  • Wirth, Irmgard: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Berlin. Stadt und Bezirk Charlottenburg, Berlin, 1961, S. 468. Tafel 620
  • Badstübner-Gröger, Sibylle: Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Berlin, München, 2000, S. 196.
  • Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Umweltamt: Gartenkunst der frühen Moderne in Charlottenburg. Pläne und Fotos von Erwin Barth 1912-1926, Berlin, 2005, S. 12-32, 69.

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