Die Fassade des viergeschossigen Doppelwohnhauses besitzt eine Wandgliederung aus einem rustizierenden Sockel, Gesimsbänder oberhalb der Sockel- und unterhalb der Attikazone und einer leicht zurückgesetzten Attika. Zwei vorgezogene Risalite kennzeichnen die Treppenhäuser, im mittleren Fassadenteil verlaufen Lisenen über zwei Geschosse. Große Palmettenakrotere betonen die vier Gebäudeecken (Nicola Vösgen).
Standort
Epoche
Schaffende/
Fieger, Carl (Architekt:in)
1953-1954
Objektgeschichte
Bei dem Doppelwohnhaus handelt es sich um ein Versuchsgebäude der Deutschen Bauakademie und den ersten Plattenbau der DDR. Der Architekt Carl Fieger, der seine Ausbildung am Bauhaus in Dessau erhalten hatte, war nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in Dessau für den dortigen Wiederaufbau zuständig. 1952 wurde er von Richard Paulick an die Berliner Bauakademie berufen, wo er sich um den Einsatz von typisierten Bauelementen beim Aufbau des kriegszerstörten Berlin kümmern sollte. Das Wohnhaus in der Engelhardstraße war der erste Versuchsbau der Bauakademie. Auf einen noch in traditioneller Weise errichteten Keller aus Mauerwerk wurden die Platten – insgesamt zwanzig vorgefertigten Bauteile – aneinandergefügt. Die Betonplatten wurden in einem kleinen Betonwerk direkt vor Ort gegossen und vor dem Einbau ins Gebäude mit Fenstern versehen. Anschließend konnten die bis zu drei Tonnen schweren Platten mit einem Kran montiert werden. Nach Fertigstellung wurden die Plattenfugen durch die Lisenen und Gesimse verdeckt und die Fassaden verputzt, damit der Plattenbau nicht mehr als solcher erkennbar war (Nicola Vösgen).
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