Ruine des Portals zum Anhalter Bahnhof

Ruine des Portals zum Anhalter Bahnhof

Foto: Susanne Kähler, 2006, CC-BY-4.0

Rest der repräsentativ gestalteten Frontfassade des Anhalter Bahnhofs. Erhalten ist insbesondere das Eingangsportal mit der Unterfahrt.

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Schwechten, Franz HeinrichArchitekt_In1874-1880
Geyer, OttoBildhauer_In
Brunow, LudwigBildhauer_In
Datierungshinweise
Die beiden Figuren Tag & Nacht von Ludwig Brunow sind 2004 durch Kopien ersetzt worden.
Objektgeschichte
Der Kopfbahnhof der Berlin-Anhalter Eisenbahn wurde zwischen 1874 und 1880 nach Plänen von Schwechten errichtet. In den 1930er Jahren wurde der prächtige Bahnhof unter Denkmalschutz gestellt. Am Ende des Krieges 1945 wurde das Gebäude durch Bomben beschädigt und brannte weitgehend aus. Der Bahnhof konnte jedoch, wenn auch nur notdürftig, wieder in Stand gesetzt werden. Die weitgehend unbeschädigte Eingangsfassade wurde erst Ende der 1950er Jahre willkürlich zerstört. Die Bauplastiken erlitten alle bei der durch Bau-Senator Rolf Schwedler gegen massive Widerstände durchgesetzten Sprengung des Bahnhofsgebäudes 1959 erhebliche Beschädigungen, besonders die Marmorbildwerke. Bürgerproteste verhinderten die völlige Beseitigung der nunmehrigen Portalruine. Diese wurde 2003-2005 saniert. Die beiden Galvanoplastiken von Ludwig Brunow seitlich der Portaluhr sind 2004 durch bronzene Kopien ersetzt worden. Die Originale befinden sich in der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin. Die Portalruine wirkt heute wie eine Großskulptur und erinnert an ein bedeutendes Bauwerk und das elaborierte Eisenbahnwesen im deutschen Kaiserreich. Ebenso erinnert das Objekt daran, dass von diesem Bahnhof aus mehr als 9600 zumeist ältere Berliner Juden in den Jahren 1942-1945 deportiert worden sind, die Mehrzahl in das NS-KZ und NS-Ghetto Theresienstadt.
Verwendete Materialien
ArchitekturKlinker
GliederungselementeTerrakotta
Sandstein
BauplastikTerrakotta
Marmor
Bronze, Originale waren in Galvanotechnik ausgeführt, 2004 durch Bronzegüsse ersetzt
Technik
Architekturgemauert
Gliederungselementegeformt
gebrannt
Bauplastikbehauen
gegossen
geformt
Inschriften
Jahreszahl (erhaben)
am Objekt
1874 / 1879
ZustandZeitpunkt
gesamtgut, 2003-2005 gereinigt, Zinkblechabdeckungen aufgebracht. Galvanoplastiken ersetzt2006
Vollständigkeit
beschädigtseit 1959 Ruine

  Nachweise

  • Reclams Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 171.
  • Badstübner-Gröger, Sibylle: Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Berlin, München, 2000, S. 266.
  • Maier, Helmut: Berlin Anhalter Bahnhof.

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