Denkzeichen Modezentrum Hausvogteiplatz

Denkzeichen Modezentrum Hausvogteiplatz

Foto: Detlev J. Pietzsch, 2009, CC-BY-4.0

Das Erinnerungsmal „Denkzeichen Modezentrum Hausvogteiplatz“ besteht aus mehreren Teilen. Die Treppe, die von dem 1906-1908 nach Entwürfen Alfred Grenanders gebauten U-Bahnhof „Hausvogteiplatz“ zum Platz selbst hinaufführt, ist jeweils an der Sichtseite der Stufen mit in den Stein eingelassenen Aluminiumschildern versehen, die in erhabenen Lettern Namen und Daten einiger jüdischer Textilbetriebe aufführen, die ehemals hier am Platz ansässig waren und 1933-1939 im nationalsozialistischen Rassenwahn enteignet und zerstört wurden. In unregelmäßigen Abständen fehlen die Inschriften, um auf die vielen nicht genannten Betriebe hinzuweisen, die auch vernichtet wurden. Auf halber Höhe der Anlage wird der Treppenabsatz von zwei Spiegelfliesen eingefasst, eine weitere, fragmentierte Spiegelfliesenfläche, ist an der Stirnseite des Eingangs angebracht – so genannte Reflexionsflächen, die die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich ziehen. Auf dem Platz selbst stehen drei schräg nach innen geneigte, beidseitig spiegelnde Stahlplatten. In den Boden vor den Innenseiten der Spiegel sind Aluminiumtafeln mit Inschriften eingelassen, die über die Geschichte des jüdischen Textilgewerbes in Berlin erzählen. Die „Spiegel“ sind als Symbol der Modebranche zu sehen, in ihnen „spiegelt“ sich ebenso die Geschichte des Ortes (Jörg Kuhn auf der Grundlage eines Aufsatzes von Christine Mani in: Kunst in der Stadt, 2003, S. 56-57).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Görß, Rainer (Künstler:in)
1995-2002

Datierungs­hinweise

Wettbewerb 1995, Realisierung bis 2002

Objekt­geschichte

Eine 1992 gegründete Initiativgruppe, darunter der Verleger Gerhard Hentrich und der Journalist Uwe Westphal, regte den Bau des Denkmals an. 1995 lobten der Senat und der Bezirk Mitte von Berlin einen Wettbewerb aus, den Rainer Görß gewann. Sein Entwurf wurde im Zusammenhang mit der Sanierung des U-Bahnhofes und der Neugestaltung des Hausvogteiplatzes bis 2002 realisiert.

Verwendete Materialien

Aluminium (Objekt) (Materialarchiv)
Spiegelglas (Fliesen)
Stahl (Platten) (Materialarchiv)

Technik

appliziert (Schilder)
appliziert (Fliesen)
poliert (Stahl)
gegossen

Inschriften

Inschriftenplatten (gegossen, eingelassen)
im Pflaster als Teil des Gedenkmals
»"historische Informationen"«

Inschriftentafeln (appliziert)
Treppenstufen vom U-Bahn-Hof zum Platz
»Angaben zu den damaligen Konfektionshäusern nach dem Adressbuch der Berliner Konfektionsfirmen«

Zustand

gut (gesamt, 2009)
zerkratzt (Spiegel, 2009)
beschmiert (2009)

Vollständigkeit

vollständig


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