Das Erinnerungsmal „Denkzeichen Modezentrum Hausvogteiplatz“ besteht aus mehreren Teilen. Die Treppe, die von dem 1906-1908 nach Entwürfen Alfred Grenanders gebauten U-Bahnhof „Hausvogteiplatz“ zum Platz selbst hinaufführt, ist jeweils an der Sichtseite der Stufen mit in den Stein eingelassenen Aluminiumschildern versehen, die in erhabenen Lettern Namen und Daten einiger jüdischer Textilbetriebe aufführen, die ehemals hier am Platz ansässig waren und 1933-1939 im nationalsozialistischen Rassenwahn enteignet und zerstört wurden. In unregelmäßigen Abständen fehlen die Inschriften, um auf die vielen nicht genannten Betriebe hinzuweisen, die auch vernichtet wurden. Auf halber Höhe der Anlage wird der Treppenabsatz von zwei Spiegelfliesen eingefasst, eine weitere, fragmentierte Spiegelfliesenfläche, ist an der Stirnseite des Eingangs angebracht – so genannte Reflexionsflächen, die die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich ziehen. Auf dem Platz selbst stehen drei schräg nach innen geneigte, beidseitig spiegelnde Stahlplatten. In den Boden vor den Innenseiten der Spiegel sind Aluminiumtafeln mit Inschriften eingelassen, die über die Geschichte des jüdischen Textilgewerbes in Berlin erzählen. Die „Spiegel“ sind als Symbol der Modebranche zu sehen, in ihnen „spiegelt“ sich ebenso die Geschichte des Ortes (Jörg Kuhn auf der Grundlage eines Aufsatzes von Christine Mani in: Kunst in der Stadt, 2003, S. 56-57).
Standort
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Görß, Rainer (Künstler:in)
1995-2002
Datierungshinweise
Wettbewerb 1995, Realisierung bis 2002
Objektgeschichte
Eine 1992 gegründete Initiativgruppe, darunter der Verleger Gerhard Hentrich und der Journalist Uwe Westphal, regte den Bau des Denkmals an. 1995 lobten der Senat und der Bezirk Mitte von Berlin einen Wettbewerb aus, den Rainer Görß gewann. Sein Entwurf wurde im Zusammenhang mit der Sanierung des U-Bahnhofes und der Neugestaltung des Hausvogteiplatzes bis 2002 realisiert.
Verwendete Materialien
Aluminium (Objekt) (Materialarchiv)
Spiegelglas (Fliesen)
Stahl (Platten) (Materialarchiv)
Technik
appliziert (Schilder)
appliziert (Fliesen)
poliert (Stahl)
gegossen
Inschriften
Inschriftenplatten (gegossen, eingelassen)
im Pflaster als Teil des Gedenkmals
»"historische Informationen"«
Inschriftentafeln (appliziert)
Treppenstufen vom U-Bahn-Hof zum Platz
»Angaben zu den damaligen Konfektionshäusern nach dem Adressbuch der Berliner Konfektionsfirmen«
Zustand
Vollständigkeit
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