Denkmal zur Erinnerung an die Kindertransporte und die Deportation von Kindern 1938-1945

Denkmal zur Erinnerung an die Kindertransporte und die Deportation von Kindern 1938-1945

Züge in das Leben - Züge in den Tod 1938-1945
Foto: Pauline Ahrens, 2021, CC-BY-4.0

Das Erinnerungsmal besteht aus zwei Personengruppen, die in entgegen gesetzte Richtungen gehen. Fünf Kinderfiguren mit graubrauner Patinierung stehen dabei stellvertretend für alle die, die nicht gerettet, sondern deportiert und ermordet wurden. Zwei Kinder, im satten Rotbraunton gehalten, symbolisieren die geretteten Mädchen und Jungen der „Kindertransporte“. Zu Seiten der auf längsrechteckiger Standfläche stehenden Kindergruppen verlaufen auf niederigeren Sockelbereiches realistisch formulierte Schienenstrangstücke. An der Stirnseite des mit Granitplatten eingefassten Sockels ist eine Erläutertungstafel angebracht. Stapel von Koffern und Gepäckstücken zwischen den Überlebenden und den in die Vernichtung Verschleppten unterstreichen den Versuch einer realistischen Darstellung der der Plastik zugrunde liegenden historischen Ereignisse (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Meisler, FrankKünstler_In2008
Objektgeschichte
Am Fern-, S- und U-Bahnhof Friedrichstraße wurde am 30. November 2008 im Beisein von überlebenden Zeitzeugen aus Berlin und dem internationalen Ausland das Denkmal zur Erinnerung an die "Kindertransporte" nach Groß Britannien und die Deportation vom Kindern in die NS-Vernichtungslager während der nationalsozialistischen Diktatur enthüllt. Am 1.12.1938 fuhr der erste "Kindertransport" vom Anhalter Bahnhof in Berlin in Richtung London ab. Es war für die Mehrzahl der durch die menschenverachtende, grausame Vernichtungspolitik des NS-Staates vom Tod bedrohten Familien die einzige Möglichkeit, ihre Kinder vor der Ermordung zu retten. Initiator und Schöpfer des Modells war der Bildhauer Frank Meisler, selbst einer der durch die "Kindertransporte" ab 1938 Geretteten. Meisler organisierte die "Schenkung" der Skulptur, der 2009-2015 thematisch zugehörige Denkmäler in anderen Städten mit dem gleichen historischen Kontext folgen sollten (London, Danzig, Hamburg, Rotterdam/Hoek van Holland). Im Beisein des Künstlers und mit Redebeiträgen von Zeitzeugen und deren Nachkommen, sowie offiziellen Vertretern wie dem zwischen 2002 und 2011 amtierenden Polizeipräsidenten Dieter Glitsch, dessen Polizeischüler das Anliegen aktiv unterstützten und dem Bürgermeister des Bezirkes Berlin-Mitte, Dr. Christian Hanke, wurde das Denkmal in einer Feierstunde seiner Bestimmung übergeben (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
PlastikBronze
SockelGranit, Platten, Verkleidung
Technik
Plastikgegossen
Inschriften
Tafel (gegossen, appliziert)
am Sockel, linke Seite
Züge in das Leben - Züge in den Tod 1938-1945
ZustandZeitpunkt
gut2009
Vollständigkeit
vollständig

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