Böse Wolke

Böse Wolke

Foto: Jürgen Tomisch/Barbara Anna Lutz, 2018, CC-BY-4.0

Am östlichen Ende des Dorfangers von Rahnsdorf, in der Nähe der alten Schule, ist ein Gedenkort für die Fischer von Rahnsdorf eingerichtet, die unter Einsatz ihres Lebens Menschen vor dem Ertrinken im Müggelsee bewahrten. Die kleine Platzanlage besteht aus drei Gedenksteinen, die zu einem Viertelkreis gruppiert in eine Grünanlage eingebettet liegen. Die Skulptur „Die böse Wolke“ fasst die Anlage auf der rechten Seite. Die 1999 gesetzte Skulptur verbildlicht eine lebensbedrohliche Unwettersituation auf dem Wasser. Das unregelmäßig geformte, breite Sandsteinrelief ruht mit einer Feldsteinrückwand auf einem niedrigen Feldsteinsockel. Das Flachrelief gibt die dramatische Situation Ertrinkender und ihrer Lebensretter wider. Gleich einem Wasserstrudel, der an unruhiges, gefährliches Wasser erinnert, sind Menschenköpfe und Hände durcheinander gewirbelt. Auf der linken Seite ist als Lebensretter eine relief-hohe männliche Gestalt dargestellt, die mit den Händen nach Ertrinkenden greift. Die renaissancehaft im Block eingebundenen Figuren mit übergroßen Händen erzeugen eine eindrückliche Wirkung (Jürgen Tomisch / Barbara Anna Lutz).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Hunzinger, Ingeborg (Bildhauer:in)
1999

Datierungs­hinweise

Entstehung

Objekt­geschichte

Als letzter Gedenkstein, der an die Geschichte der Rahnsdorfer Wasserrettung erinnert, wurde 1999 das von Ingeborg Hunzinger geschaffene Relief „Die böse Wolke“ in den Gedenkort auf dem östlichen Ende des Dorfangers eingefügt. Die Idee zu einem steinernen Erinnerungsdenkmal für die Retter der Rettungsgesellschaft kam der in Rahnsdorf lebenden Künstlerin bereits Mitte der 1980er Jahre, als sie den nach hier umgesetzten ehemaligen Grabstein für den Fischer Karl Lupe sah. Erst Jahre später konnte sie ihre Vorstellung künstlerisch umsetzen. Anlässlich der Feier zum 100. Jahrestag der organisierten Wasserrettung in Berlin wurde 1999 ihre Arbeit „Die böse Wolke“, auch betitelt „Ertrinkende und Retter“, auf-gestellt. Das von der Künstlerin, die seit 1952 in Rahnsdorf lebte und arbeitete, gestiftete Werk soll nach ihrer Deutung auf „die wechselhafte Witterung über dem Müggelsee, aber auch auf die Wechselfälle des Lebens“ verweisen (Jürgen Tomisch/Barbara Anna Lutz).

Maße

(Relief)
Höhe
(Relief)
Breite
(Relief)
Tiefe
(Sockel)
Höhe
(Sockel)
Breite
(Sockel)
Tiefe
(Rückwand)
Höhe
(Rückwand)
Breite
(Rückwand)
Tiefe

1.2 m

1.56 m

0.13 m

0.27 m

1.06 m

1.56 m

1.22 m

1.1 m

0.47 m

Verwendete Materialien

Sandstein (Gesamt) (Materialarchiv)

Technik

gemeißelt (Gesamt)

Inschriften

Bronzetafel
unter dem Relief
»ASB (Symbol) / Die Arbeitsgemeinschaft Wasserrettungsdienst Berlin / erinnert in Dankbarkeit an die Fischer von Rahnsdorf. / Sie haben Menschen in Not geholfen. / Wir fühlen uns ihnen verpflichtet.«

Zustand

biogener Bewuchs (Gesamt, 2018)
verschmutzt (Gesamt, 2018)

Vollständigkeit

vollständig


Ihre Information ist gefragt

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Kapazitätsgründen nur in Ausnahmefällen und ausschließlich bei wissenschaftlichem Interesse Fachfragen zur Bildhauerkunst beantworten können.