Gesockelte, dreiachsige Denkmalarchitektur mit hochgezogener, übergiebelter und mit Majolika ausgestalteter Mittelnische, darin das leicht überlebensgroße, bronzene Standbild des Augenarztes Albrecht von Graefe (1828-1870); In den seitlichen Wandsegmenten sind mehrfigurige Majolikareliefs von starker Farbigkeit eingelassen. Zitate, aus Schillers „Wilhelm Tell“ entnommen, erläutern als Inschriften den Denkmalsinhalt. Ein eiserner Zaun schließt die begrünte Fläche vor dem Denkmal zur Straße hin in geschwungener Form ab. A. von Graefe steht im Kontrapost und ist in zeitgenössischer Kleidung wieder gegeben. In der erhobenen Rechten hält er den von Hermann (von) Helmholtz entwickelten Augenspiegel. Die Gestaltung der Plastik ist krass realistisch. Die Majolikareliefs stellen auf der rechten Seite die noch zu heilenden Kranken und ihre Begleitung dar, links sind die bereits Geheilten abgebildet (Jörg Kuhn).
Schaffende | Datierung | |
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Siemering, Rudolf | Bildhauer_In | 1880-1882 |
Schmieden, Heino | Architekt_In | |
Gropius, Martin | Architekt_In | |
H. Gladenbeck & Sohn (Bildgießerei) | Gießerei | |
Fa. Ernst March | Beteiligte_r | |
Brennen der Majoliken | ||
Bastanier, Ernst | Beteiligte_r | |
Bemalung der Majoliken; Porzellanmaler bei der KPM und Professor an der Kunstgewerbeschule Berlin | ||
Timm, Vasilij F. | Beteiligte_r | |
Farbkonzept für die Bemalung | ||
Datierungshinweise | ||
Einweihung 22.05.1882, später auf einen nahgelegenen Ort versetzt | ||
Objektgeschichte | ||
Einweihung: 22.5.1882 an der Schumannstraße, unweit von Graefes früherem Wirkungsort. Wegen Straßenbauarbeiten später leicht versetzt. Das alte schmiedeeiserne Gitter ging vermutlich im Zweiten Weltkrieg verloren. 1953 Restaurierung der Bronzefigur durch Hans Füssel. Die Reliefs wurden im Krieg beschädigt, jedoch 1970 – unsachgemäß – wieder hergestellt. Aus dem privaten Nachlass Siemerings gelangten Probestücke für die Reliefs in das Berlin Museum und sind seit 1995 Teil der Skulpturensammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Eine grundlegende Sanierung des Denkmals und die Ergänzung mit einem in reduzierter Gestalt nachgeschaffenen Gitter erfolgte 2004-2005. Neueinweihung: 27.9.2005 (Jörg Kuhn). | ||
Maße | ||
Standbild | Höhe | 1.66 m |
Verwendete Materialien | ||
Architektur | Sandstein | |
Fayence, Verkleidung der Nische | ||
Reliefs | Fayence | |
Standbild | Bronze | |
Technik | ||
Architektur | behauen | |
errichtet | ||
gebrannt | ||
glasiert | ||
Standbild | gegossen | |
Inschriften | ||
Inschrift (eingemeißelt) am Objekt, Vorderseite | ALBRECHT / VON GRAEFE. | |
Inschrift (eingemeißelt) am Objekt, Vorderseite | (links) O EINE EDLE HIMMELSGABE IST DAS LICHT DES / AUGES _ ALLE WESEN LEBEN VOM LICHTE (rechts) JEDES GLÜCKLICHE GESCHÖPF _ DIE PFLANZE / SELBST KEHRT FREUDIG SICH ZUM LICHTE. | |
Bezeichnung (gegossen) an der Plinthe des Standbildes | R. Siemering fec. 1882 | |
Bezeichnung (eingetieft, gebrannt) am Relief | E. Bastanier | |
Zustand | Zeitpunkt | |
gesamt | gut | 2009 |
biogener Bewuchs, leicht | 2009 | |
Vollständigkeit | ||
vollständig | historisches Gitter fehlt jedoch |