Albrecht-von-Graefe-Denkmal

Albrecht-von-Graefe-Denkmal

Foto: Detlev J. Pietzsch, 2009, CC-BY-4.0

Gesockelte, dreiachsige Denkmalarchitektur mit hochgezogener, übergiebelter und mit Majolika ausgestalteter Mittelnische, darin das leicht überlebensgroße, bronzene Standbild des Augenarztes Albrecht von Graefe (1828-1870); In den seitlichen Wandsegmenten sind mehrfigurige Majolikareliefs von starker Farbigkeit eingelassen. Zitate, aus Schillers „Wilhelm Tell“ entnommen, erläutern als Inschriften den Denkmalsinhalt. Ein eiserner Zaun schließt die begrünte Fläche vor dem Denkmal zur Straße hin in geschwungener Form ab. A. von Graefe steht im Kontrapost und ist in zeitgenössischer Kleidung wieder gegeben. In der erhobenen Rechten hält er den von Hermann (von) Helmholtz entwickelten Augenspiegel. Die Gestaltung der Plastik ist krass realistisch. Die Majolikareliefs stellen auf der rechten Seite die noch zu heilenden Kranken und ihre Begleitung dar, links sind die bereits Geheilten abgebildet (Jörg Kuhn).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Siemering, Rudolf (Bildhauer:in)
1880-1882

Schmieden, Heino (Architekt:in)
Gropius, Martin (Architekt:in)
H. Gladenbeck & Sohn (Bildgießerei) (Gießerei)
Fa. Ernst March (Beteiligte:r)
Brennen der Majoliken

Bastanier, Ernst (Beteiligte:r)
Bemalung der Majoliken; Porzellanmaler bei der KPM und Professor an der Kunstgewerbeschule Berlin

Timm, Vasilij F. (Beteiligte:r)
Farbkonzept für die Bemalung

Datierungs­hinweise

Einweihung 22.05.1882, später auf einen nahgelegenen Ort versetzt

Objekt­geschichte

Einweihung: 22.5.1882 an der Schumannstraße, unweit von Graefes früherem Wirkungsort. Wegen Straßenbauarbeiten später leicht versetzt. Das alte schmiedeeiserne Gitter ging vermutlich im Zweiten Weltkrieg verloren. 1953 Restaurierung der Bronzefigur durch Hans Füssel. Die Reliefs wurden im Krieg beschädigt, jedoch 1970 – unsachgemäß – wieder hergestellt. Aus dem privaten Nachlass Siemerings gelangten Probestücke für die Reliefs in das Berlin Museum und sind seit 1995 Teil der Skulpturensammlung der Stiftung Stadtmuseum Berlin. Eine grundlegende Sanierung des Denkmals und die Ergänzung mit einem in reduzierter Gestalt nachgeschaffenen Gitter erfolgte 2004-2005. Neueinweihung: 27.9.2005 (Jörg Kuhn).

Maße

(Standbild)
Höhe

1.66 m

Verwendete Materialien

Sandstein (Architektur) (Materialarchiv)
Fayence (Materialarchiv) , Verkleidung der Nische
Fayence (Reliefs) (Materialarchiv)
Bronze (Standbild) (Materialarchiv)

Technik

behauen (Architektur)
errichtet
gebrannt
glasiert
gegossen (Standbild)

Inschriften

Inschrift (eingemeißelt)
am Objekt, Vorderseite
»ALBRECHT / VON GRAEFE.«

Inschrift (eingemeißelt)
am Objekt, Vorderseite
»(links) O EINE EDLE HIMMELSGABE IST DAS LICHT DES / AUGES _ ALLE WESEN LEBEN VOM LICHTE (rechts) JEDES GLÜCKLICHE GESCHÖPF _ DIE PFLANZE / SELBST KEHRT FREUDIG SICH ZUM LICHTE.«

Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe des Standbildes
»R. Siemering fec. 1882«

Bezeichnung (eingetieft, gebrannt)
am Relief
»E. Bastanier«

Zustand

gut (gesamt, 2009)
biogener Bewuchs (2009), leicht

Vollständigkeit

vollständig, historisches Gitter fehlt jedoch


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