Schönfelder, Baldur

Schönfelder, Baldur

*1934

1949-51 Lehre als Keramikmodelleur
1951-54 Modelleur in der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen
1954-55 Mitarbeiter von Will Lammert in Berlin
1955-60 Studium an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst Berlin Weißensee
bei Waldemar Grzimek
ab 1962 freischaffend in Berlin
1979-81 Lehrtätigkeit an der Humboldtuniversität Berlin
1986 Lehrtätigkeit an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee

1949 – 1951 ging er zur Lehre als Modelleur an der Berufsvollschule für Porzellanindustrie nach Lichte in Thüringen. 1951 arbeitete er als Modelleur in der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen sowie als Mitarbeiter in der Werkstatt des Glasgestalters Friedrich Bundtzen in Weißwasser, bis er 1954 nach Hagen ging. Dort hatte er durch den Aufenthalt im Atelier des Bildhauers Will Lammert (Hagen 1892-1957 Berlin), erste Berührung mit bildhauerischer Arbeit. 1955 ging er nach Berlin für ein Studium an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst Berlin-Weißensee. Dort war er Schüler von Professor Waldemar Grzimek (Rastenburg 1918-1984 Berlin). Nach dem Studium 1960 arbeitete er zwei Jahre lang für den VEB Industrieprojektierung Berlin, einem Vorbereitungsbetrieb des größten Baubetriebs der DDR für Ausführungen von Investitionsvorhaben der Kohle- und Energiewirtschaft. 1963 beginnt er seine freiberufliche Tätigkeit als Bildhauer. Von 1979 – 1981 hat er einen Lehrauftrag im Bereich Kunsterziehung an der Humboldt-Universität zu Berlin inne, 1982 – 1985 folgt der Lehrauftrag für Künstlerische Grundlagen an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, der sich 1986 zu einer Dozentenstelle mit künstlerischer Lehrtätigkeit entwickelt und 1989 sogar zu einer außerordentlichen Professur. Damit gehört er zu den wenigen Lehrkräften an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ohne Parteizugehörigkeit zur SED. 1988 ist er zudem Gastdozent an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. 1992 wird er zum Professor an der Kunsthochschule Weißensee berufen. Seit 1999 ist er emeritiert und weiter tätig als Bildhauer und Zeichner in Berlin-Karow.
In seiner Eröffnungsrede zur Ausstellung „Baldur Schönfelder – Plastik und Zeichnungen“ beschreibt ihn Dr. Fritz Jacobi, Kunsthistoriker aus Berlin, als einen „‚Außenseiter‘ in unserer Plastikszene“, der sich durch seine „unverwechselbar eigene Stilistik“ auszeichnet. Das Studium bei Waldemar Grzimek förderte seine Tendenz zur „Überzeichnung und Zuspitzung“, dadurch bildete er einen in Deutschland wenig vertretenen, an den Surrealismus erinnernden Stil aus. Jacobi vergleicht seine „als ‚experimentell‘ bezeichnete bildhauerische Ausdrucksform“ mit Rudolf Belling oder Oskar Schlemmer. Er beschreibt seine Arbeiten als Verstand und Gefühl anstoßend, die nicht der Identifikation dienen, sondern sich dieser in ihrer teils gerüsthaften Form entziehen. Trotzdem kennzeichnen Schönfelders Werke so persönliche Themen wie Leben und Tod, Krankheit und Heilung sowie Lebensäußerungen.

Mitwirkung

Ihre Information ist gefragt