Schaper, Fritz

Schaper, Fritz

1841 – 1919

Im Alter von fünfzehn Jahren trat Fritz Schaper in die Lehre des Steinmetzmeisters C.A. Merckel und konnte bereits drei Jahre später, 1859, das Studium an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin aufnehmen, das er ab 1860 als Schüler im Atelier von Albert Wolff durch praktische Tätigkeit ergänzte. Mit der Ausführung des Goethe-Denkmals (1871-80), an dessen Wettbewerb Schaper sich beteiligt hatte, gelang ihm der künstlerische Durchbruch. 1875 wurde er zum Lehrer an die Berliner Akademie berufen. Es folgten weitere große Aufträge, wie das Bismarck-Denkmal (1876-79) und das Moltke-Denkmal (1879-81) in Köln sowie das Lessing-Denkmal (1878-81) in Hamburg. In diese Jahre fielen zahlreiche Ehrungen, wie akademische Mitgliedschaften und Ordensverleihungen. Neben Denkmalsschöpfungen in kaiserlichem Auftrag und der Ausschmückung des Berliner Zeughauses (1880-85) begann Schaper Portraitbüsten von Persönlichkeiten der Berliner Gesellschaft zu schaffen. Unter anderem entstanden Büsten von Graf von Moltke (1880), Ernst von Bülow (1881) und Otto von Bismarck (1885). 1890 gehörte Schaper zu den renommiertesten Bildhauern Deutschlands mit weiteren Werken in Darmstadt, Eisleben, Essen, Erfurt und Gießen.1891 wurde das Büsten-Denkmal Friedrich Königs in Eisleben enthüllt, 1892 die Büste August Heinrich Hoffmann von Fallersleben auf Helgoland. Nach der schaffensreichen Phase der Achtziger und Neunziger Jahre reduzierte Schaper aus gesundheitlichen Gründen ab 1900 sein künstlerisches Programm. Die staatlichen Aufträge gingen zurück und der Künstler widmete sich verstärkt freien Arbeiten, insbesondere der Grabmalplastik. Schapers Oeuvre steht in der künstlerischen Tradition Schadows und Rauchs, die als Vertreter der alten Berliner Bildhauerschule einem strengen und realistischen Formgefühl verpflichtet waren. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt Schaper als einer der bedeutenden Repräsentanten dieser Schule. Auch ein nicht unwesentlicher Einfluss antiker Vorbilder lässt sich in seinem Werk ausmachen, so z.B. in der allegorischen Gestalt der Lyrik“ am Goethe-Denkmal, deren Kopf die Züge des Apoll von Belvedere trägt.Aus den Tagebuchaufzeichnungen seiner Ehefrau Helene Schaper geht hervor, dass der Künstler einen gut organisierten Werkstattbetrieb unterhielt, in dem unter anderem seine ehemaligen Schüler Wilhelm Haverkamp, Max Ungerer und Gerhard Janensch als Gehilfen tätig waren. Die Bildhauer Fritz Klimsch, Max Kruse, Ludwig Manzel, Peter Breuer, Adolf Brütt und Reinhold Felderhoff gehörten ebenfalls dem Schülerkreis Schapers an. (Basia Stabik)“

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