Zwei Landsknechte

Zwei Landsknechte

In Höhe des zweiten Obergeschosses stehen in von Baldachinen überdachten Nischen zwei überlebensgroße Statuen von Landsknechten, den zu Fuß kämpfenden Söldnern des späten 15. und des 16. Jahrhunderts. Bei dem links stehenden handelt es sich um einen etwas älteren bärtigen Mann, bei dem rechts stehenden um einen Jüngling. Beide sind mit der zeittypischen Tracht, knielangen Hosen, Wams sowie Pluderärmeln mit geschlitztem Oberstoff bekleidet und tragen federgeschmückte Hüte. In den Händen hielten sie lange Hellebarden, die heute verloren sind (Nicola Vösgen).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Calandrelli, AlexanderBildhauer_In1870
Fa. Ernst March & Söhne Ausführende_r
Datierungshinweise
geschaffen; aufgestellt um 1901
Objektgeschichte
Die beiden Landsknechte nach Modellen des Prof. Calandrelli stellte die „Thonwaarenfarik Ernst March Söhne“ vermutlich erstmals 1876 auf der „Kunst- und Kunstindustrie-Ausstellung im Glaspalast München“ aus. Wann genau der Bildhauer Alexander Calandrelli die beiden Statuen entworfen hat, ist nicht überliefert. Vermutlich geschah dies Anfang der 1870er Jahre. Sie sind abgebildet in einem in den 1870er Jahren publizierten Verkaufskatalog der Firma Ernst March Söhne. Die beiden aus Terrakotta gefertigten Landsknechte scheinen sich im 19. Jahrhundert größerer Beliebtheit erfreut zu haben. Weitere Ausführungen haben sich erhalten an dem Turm der 1882-83 errichteten Villa Otzen in Berlin-Wannsee (hier nur der nach rechts blickende Landsknecht) und in Radebeul vor der 1888 erbauten Villa Falkenstein in der Eduard-Bilz-Straße. Ein weiteres Paar der Landsknechte ist kürzlich vom Eron Johnson Antiques in Denver / Colorado verkauft worden. In Babelsberg waren die Landsknechte 1881 auf der Treppe zwischen der Voltaireterrasse und dem Michaelsdenkmal aufgestellt worden. Von den beiden Statuen, die nach dem Krieg verloren waren, sind Kopien erstellt worden, die im August 2020 am originalen Standort wieder aufgestellt werden konnten. Die beiden Landsknechte in der Potsdamer Straße sind 2005 restauriert worden (Steinrestaurierung & Steinbildhauerwerkstatt Andreas A. Hoferick) (Nicola Vösgen).
Maße
Höhe2.1 m
Verwendete Materialien
Terrakotta
Technik
geformt
gebrannt
Inschriften
SignaturCalandrelli fec.
ZustandZeitpunkt
gut2023
Vollständigkeit
unvollständigdie beiden Hellebarden fehlen

  Nachweise

  • Wolf, Christine: Studien zur Tonwarenfabrik March in Charlottenburg, Berlin, 1990, S. 207.
  • Ernst March's Thonwaaren-Fabrik zu Charlottenburg bei Berlin (Katalog), Berlin, 1973 (um/nach). Taf. 103
  • Katalog der Kunst- und Kunstindustrie-Ausstellung alter und neuer deutscher Meister sowie der deutschen Kunstschulen im Glaspalaste zu München 1876, München, 1876, S. 1. Abt. 15; Nr. 3

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