Werkstätten für Präzisions-Mechanik und Optik Carl Bamberg

Gebäude mit baugebundener Kunst

Werkstätten für Präzisions-Mechanik und Optik Carl Bamberg

Bambergwerke, Askania-Werke AG, Gewerbehof Askania Höfe

Foto: Nicola Vösgen, 2023, CC-BY-4.0

Baugebundene Kunst (2)

Langgestrecktes fünfgeschossiges Fabrikgebäude über insgesamt 15 Achsen. Die Fassaden sind mit Sichtziegelmauerwerk verkleidet und mit keramischem Bauschmuck in expressionistischen Formen reich verziert (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Altmann, Hans (Architekt:in)
1918-1919, für die 1918/19 und 1934/35 errichteten Gebäude

Objekt­geschichte

Der Mechaniker und Optiker Carl Bamberg (1847-92) war der Sohn eines Uhrmachers aus Kranichfeld bei Weimar und absolvierte seine Ausbildung bei Carl Zeiss und Ernst Abbe in Jena. 1871 gründete er eine Werkstatt in der Linienstraße 158, in der feinmechanische und optische Präzisionsgeräte für Marine, Observatorien, Forschung und Expeditionen produziert wurden. 1887 verlegte er die „Werkstätten für Präzisions-Mechanik und Optik Carl Bamberg“ in den damaligen Vorort Friedenau in die Kaiserallee 16 (die heutige Bundesallee 87), wo er zuerst eine kleine Villa und ein zweigeschossiges Werkstattgebäude errichten ließ. In dieser Friedenauer Werkstatt entstand 1889 das seinerzeit größte Teleskop im Königreich Preußen, der Bamberg-Refraktor mit einem 12-Zoll-Linsenfernrohr und einer Brennweite von fünf Metern, der sich heute in der Wilhelm-Foerster-Sternwarte befindet. Nachdem der Firmengründer 1892 verstorben war, führte zunächst seine Witwe Emma Bamberg, geb. Roux, das Unternehmen weiter, bis 1904 sein Sohn Paul und um 1912 dessen Vetter Max Roux die Leitung übernahmen. 1921 fusionierte das Unternehmen Carl Bamberg mit der Centralwerkstatt Dessau und der Deutschen Continentalgasgesellschaft zur Askania-Werke Aktiengesellschaft. Zwischen 1887 und 1937 entstand die ausgedehnte Fabrikanlage der ehemaligen Werkstätten Carl Bamberg, später Askania-Werke, an der Bundesallee. Nach der Errichtung von verschiedenen Werkstattgebäudes im Inneren des Komplexes, wurde in einem dritten Bauabschnitt 1918/19 das siebenachsige, viergeschossige Vorderhaus nach Plänen von Hans Altmann als Stahlbetonskelettbau erbaut (der südliche Gebäudeteil in Richtung Walther-Schreiber-Platz). Altmann war bis 1918 Gemeindebaurat von Friedenau und seitdem als freischaffender Architekt tätig, u.a. für 25 Jahre als Hausarchitekt der Bamberg-, später Askania-Werke. Nach kriegsbedingter Unterbrechung wurde im sechsten Bauabschnitt 1934/35 das Vorderhaus um acht Achsen nach Norden verlängert. Die Ausführung erfolgte nach bereits 1918/19 von Hans Altmanns erstellten Planungen. Heute ist der Gewerbehof Askania-Höfe mit zahlreichen Einzelunternehmen Nutzer des Gebäudekomplexes (Nicola Vösgen).

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