Stein-Papier-Schere

Zwei runde Leuchtkästen mit dem Durchmesser von jeweils etwa 1 Meter und einer Trommelstärke von 0,20 Meter sind in die Zwickel der Stahlbögen im mittleren Bereich der Brücke in einer Höhe von ca. 2,70 Meter montiert. In den beiden Leuchtkästen, die antithetisch auf einander bezogen sind, sind die übereinander gelegten Umrisse von je drei Händen aus roten, gelben und blauen Leuchtstoffröhren geformt. Eine Hand bildet eine Faust und symbolisiert den Stein, eine Hand ist flach geöffnet und symbolisiert das Papier, eine Hand hält Zeige- und Mittelfinger gespreizt und symbolisiert die Schere. Gemeint ist das Kinderspiel „Stein – Papier – Schere“. Die Installation ist in der Regel nach Einbruch der Dunkelheit in Betrieb. Dann leuchtet immer abwechselnd eine der drei Hände in jedem Kasten – nach dem Zufallsprinzip ausgewählt – auf. Der Wechsel erfolgt alle sechs Sekunden. Nach dem Zufallsprinzip wird also der „Gewinner“ ermittelt, da Schere über Papier siegt, Papier über Stein und Stein über Schere (Susanne Kähler nach Frédéric Bußmann).

  Werkdaten

Schaffende		Datierung
Goldberg, Thorsten	Künstler_In	1996-1997
Objektgeschichte
1996 wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung zusammen mit den Bezirksämtern Friedrichhain, Kreuzberg, Mitte, Neukölln, Prenzlauer Berg, Tiergarten, Treptow und Wedding ein offener Wettbewerb ausgeschrieben: Künstler sollten Konzepte zum Thema „Übergänge“ finden. Die sieben innerstädtischen Grenzübergänge (mit Ausnahme Friedrichstraße) sollten mit Kunstwerken markiert werden, die Bürger sollten dadurch aufgefordert werden, der Trennung der Stadt zu gedenken. Vorsitzender der Jury war der Künstler Wolfgang Rüppel. Gewinner waren die Künstler Susanne Ahner, Gabriele Basch, Thorsten Goldberg, Heike Ponwitz, Karla Sachse, Frank Thiel und das Duo Twin Gabriel. Thorsten Goldberg konnte im Anschluss das Kunstwerk für die Oberbaumbrücke realisieren (Susanne Kähler auf der Grundlage von Senats-Mitteilungen zum Wettbewerb).
Maße
Kästen	Durchmesser	1 m
	Trommelstärke	0.2 m
Verwendete Materialien
gesamt	Acrylglas
	Edelstahl
	Leuchtstofflampe
Technik
gesamt	montiert
Inschriften
Plakette (montiert, schwarz hinterlegte Schrift) unter dem Objekt	ÜBERGÄNGE / Künstlerische Zeichen / Zur Erinnerung an die sieben innerstädtischen Grenzübergänge, 1961-1989 / Thorsten Goldberg / Stein-Schere-Papier / Zufallsgesteuerte Neoninstallation / Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr / Kunst im Stadtraum, 1997
Zustand		Zeitpunkt
gesamt	verschmutzt	2010
	beschmiert	2010
	beklebt	2010
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

• Dickel, Hans: Kunst in der Stadt : Skulpturen in Berlin 1980 - 2000, S. 127-128. Beitrag von Frédéric Bußmann