Stehende Knaben mit Füllhörnern

Stehende Knaben mit Füllhörnern

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Die beiden Knabenskulpturen bekrönen die Torpfeiler der abschließenden Mauer zwischen den Häusern 6 und 7. Sie stützen sich mit jeweils einer Hand auf einem Füllhorn; der rechte Knabe trägt zusätzlich in der anderen Hand eine Weintraube. Rückseitig lehnen sie sich an Baumstümpfe (Jürgen Tomisch).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Taschner, Ignatius (Bildhauer:in)
1909-1911

Hoffmann, Ludwig (Architekt:in)

Datierungs­hinweise

Aufstellung um 1916

Objekt­geschichte

Die bauzeitlich offene Gebäudegruppe aus drei Verwaltungs- und Beamtenwohnhäusern (heute Nr. 5, 6, und 7) war ursprünglich mit Mauern verbunden. Auf beiden Seiten des mittleren Hauses Nr. 6 gab es diese verbindenden Mauern mit Toren, deren Pfeiler auf ihrer Sandsteinabdeckung als Schmuck jeweils eine eine Knabenfigur aus Muschelkalk erhielten. Als zusätzliche Motive waren ihnen u.a. Füllhörner oder Hunde beigeben. Eine Weintraube, eine Taube, ein Ball und rückseitige Baumstümpfe ergänzten die Gestaltung. Alle vier Skulpturen sind Repliken von Originalen, die nach Modellen von Ignatius Taschner für die Einfriedung des Schulgebäudes (1909/1911) an der Pank- und' Wiesenstraße angefertigt wurden. Das von Ludwig Hoffmann entworfene Schulgebäude ist ebenso wie die Originalskulpturen zerstört. Die Figuren und Pfeiler der erhaltenen nordöstlichen Toranlage wurden 2017 restauriert, bzw. instandgesetzt und wieder aufgestellt. Die Toranlagen sind Teil der 1909-1916 nach einem Entwurf von Stadtbaurat Ludwig Hoffmann ausgeführ-ten IV. Städtischen Irrenanstalt (Genesungsheim) in Berlin-Buch, Wiltbergstraße 50/92. Zur Gesamtanlage gehörten bildhauerisch gestaltete Brunnen, mehrere Skulpturen sowie vielfältiger Reliefschmuck an den Gebäuden. Der weiträumige Baukomplex war zunächst als Nervenklinik geplant, diente ab 1919 als Kin-dergenesungsheim und seit 1941 als Allgemein-Krankenhaus. Die trotz der Nutzungsänderungen weitge-hend in ihrer bauzeitlichen Form erhaltene Klinikanlage war in Struktur und Gestaltung auf die ursprünglich geplante Funktion bezogen. Hoffmann schuf einen kompakten und nach außen abgeschlossenen Komplex mit mehr als 30 Bauten, für die er eine ungewöhnliche architektonische Vielfalt fand. 1963 kam es zur Gründung des Klinikums Berlin-Buch mit fünf medizinischen Bereichen. Hier wurde der Medizinische Bereich I eingerichtet. Ab 2012 vollzieht sich die Umwandlung des Areals in eine Wohnanlage mit Bildungs-, Sozial- und Gewerbebauten zum so genannten „Ludwig Hoffmann Quartier“ bei Erhaltung der denkmalgeschützten Gebäuden und der Wiederherstellung der gärtnerischen Anlangen mit ihrem Skulpturenschmuck (vgl. Klinikum Berlin Buch Medizinischer Bereich I, Wiltbergstraße 50, Gartendenkmalpflegerisches Gutachten des MB I. Büro Dr. Jacobs und Hübinger, August 1993, Abb.42/43, 132, 133, 134; Ludwig Hoffmann´s Genesungsheim in Berlin-Buch. Klinikum Buch-Medizinischer Bereich I, Gutachten angefertigt v. D. Leukert 1993/1994; Dieter Leukert Dieter Leukert, Brunnen, Skulpturen und bildhauerischer Schmuck der Gebäude im Ludwig Hoffmann Quartier, 2015/2016 (Manuskript), S. 20; Hoffmann, Ludwig, Das Genesungsheim in Buch = Wasmuths Monatshefte für Baukunst 6 (1922), S.332-333) (Jürgen Tomisch).

Maße

(gesamt)
Höhe

0.5 m

Verwendete Materialien

Muschelkalk (gesamt) (Materialarchiv)

Technik

behauen (gesamt)

Zustand

gut (gesamt, 2018)

Vollständigkeit

vollständig, Restaurierung 2017


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