Standbilder Peter Beuth und Wilhelm von Humboldt

Standbilder Peter Beuth und Wilhelm von Humboldt

Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Die beiden Standbilder „Beuth“ und „Wilhelm von Humboldt“ sind sockellos auf dem Trottoir vor dem Gebäude Burggrafenstraße 6 aufgestellt. Die beiden Männer scheinen in ein Gespräch vertieft. Der Staatsmann und Gelehrte Humboldt – in zeitgenössischem Rock – hat den linken Arm ausgestreckt, in der Hand hält er einen Folioband, den er mit der Rechten von oben umfasst. Obwohl sein Haupt stark nach rechts gewendet ist, geht der Blick an Beuth vorbei. Peter W. F. Christian Beuth trägt über dem zeitgenössischen Gewand eine zeitlose Manteldraperie, die er vor dem Körper mit übereinandergelegten Händen hoch rafft. Das Haupt ist in Richtung Humboldt gewendet, der Blick verfehlt den Partner. Die Gruppe erscheint trotz aller Plastizität ausgesprochen statisch und in ihrer körperlich dichten Zuordnung haben Beuth und Humboldt eigentlich keinerlei Bezug zueinander, sondern sind inhaltlich merkwürdig isoliert (Michael Puls, Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Blaeser, Gustav HermannBildhauer_In1874-1878
Schweinitz, RudolfBildhauer_In
Datierungshinweise
Neuguss nach modifizierter Gussvorlage 1987
Objektgeschichte
In den 1970er Jahren wurde an der Burggrafenstraße 6 nach Plänen von Hansrudolf Plarre das Gebäude des Deutschen Instituts für Normung (DIN) errichtet. Das DIN-Gebäude erhielt nach seiner Fertigstellung eine dekorative plastische Ausschmückung, darunter eine sechs Meter „breite Skulptur aus ornamental geschwungenen, glänzenden Edelstahl-Formen“, die „den Eingang wie mit einem Kranz oder einer Krone“ betont (Endlich/Wurlitzer, 1990, S. 150), ein Werk von Joseph Henry Lonas von 1977/79. Im Inneren des Gebäudes wurden die vier Sockelreliefs in Nachgüssen aufgestellt, die zum Beuth-Denkmal auf dem Schinkelplatz gehören. 1987 wurde auf dem Trottoir vor dem DIN-Gebäude, in dem auch der 1924 gegründete Beuth-Verlag seinen Sitz hat, ein Denkmal aufgestellt, dass zwei Persönlichkeiten ehrt, die mit den im Gebäude ansässigen Institutionen aus historischer Sicht eng verbunden sind. Das Denkmal besteht aus den beiden überlebensgroßen Standbildern „Wilhelm von Humboldt“ und „Peter Beuth“. Das Humboldt-Beuth-Denkmal an der Burggrafenstraße 6 war der Beitrag des Deutschen Instituts für Normung (DIN) zur 750-Jahrfeier Berlins 1987. Bei den beiden Standbildern handelt es sich um für den neuen Standort an den Rückseiten modifizierte Neugüsse nach zwei Sockelfiguren des von Gustav H. Blaeser entworfenen Reiterstandbildes für König Friedrich-Wilhelm III. auf dem Heumarkt in Köln am Rhein (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
FigurenBronze
Technik
gesamtgegossen
patiniert
Inschriften
Inschriftenplatte (gegossen)
vor dem Objekt
STANDBILDER / C.P.W. BEUTH / UND / W. v. HUMBOLDT / GUSTAV BLAESER 1878
ZustandZeitpunkt
gut2003
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 149-150.
  • Reclams Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 213. Ausgabe von 1991, Text: Helmut Börsch-Supan
  • Puls, Michael: Gustav Hermann Blaeser 1813-1874. Zum Leben und Werk, Köln, 1996, S. 283-320, 316-317. mit älterer und weiterführenden Literatur
  • Ehmann, Horst: Berlin: Kunst im Stadtraum, Berlin, 1988, S. 50. (zur Fassadenplastik von J. H. Lonas am Haus Burggrafenstraße 6)

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