Die beiden Standbilder „Beuth“ und „Wilhelm von Humboldt“ sind sockellos auf dem Trottoir vor dem Gebäude Burggrafenstraße 6 aufgestellt. Die beiden Männer scheinen in ein Gespräch vertieft. Der Staatsmann und Gelehrte Humboldt – in zeitgenössischem Rock – hat den linken Arm ausgestreckt, in der Hand hält er einen Folioband, den er mit der Rechten von oben umfasst. Obwohl sein Haupt stark nach rechts gewendet ist, geht der Blick an Beuth vorbei. Peter W. F. Christian Beuth trägt über dem zeitgenössischen Gewand eine zeitlose Manteldraperie, die er vor dem Körper mit übereinandergelegten Händen hoch rafft. Das Haupt ist in Richtung Humboldt gewendet, der Blick verfehlt den Partner. Die Gruppe erscheint trotz aller Plastizität ausgesprochen statisch und in ihrer körperlich dichten Zuordnung haben Beuth und Humboldt eigentlich keinerlei Bezug zueinander, sondern sind inhaltlich merkwürdig isoliert (Michael Puls, Jörg Kuhn).
Schaffende | Datierung | |
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Blaeser, Gustav Hermann | Bildhauer_In | 1874-1878 |
Schweinitz, Rudolf | Bildhauer_In | |
Datierungshinweise | ||
Neuguss nach modifizierter Gussvorlage 1987 | ||
Objektgeschichte | ||
In den 1970er Jahren wurde an der Burggrafenstraße 6 nach Plänen von Hansrudolf Plarre das Gebäude des Deutschen Instituts für Normung (DIN) errichtet. Das DIN-Gebäude erhielt nach seiner Fertigstellung eine dekorative plastische Ausschmückung, darunter eine sechs Meter „breite Skulptur aus ornamental geschwungenen, glänzenden Edelstahl-Formen“, die „den Eingang wie mit einem Kranz oder einer Krone“ betont (Endlich/Wurlitzer, 1990, S. 150), ein Werk von Joseph Henry Lonas von 1977/79. Im Inneren des Gebäudes wurden die vier Sockelreliefs in Nachgüssen aufgestellt, die zum Beuth-Denkmal auf dem Schinkelplatz gehören. 1987 wurde auf dem Trottoir vor dem DIN-Gebäude, in dem auch der 1924 gegründete Beuth-Verlag seinen Sitz hat, ein Denkmal aufgestellt, dass zwei Persönlichkeiten ehrt, die mit den im Gebäude ansässigen Institutionen aus historischer Sicht eng verbunden sind. Das Denkmal besteht aus den beiden überlebensgroßen Standbildern „Wilhelm von Humboldt“ und „Peter Beuth“. Das Humboldt-Beuth-Denkmal an der Burggrafenstraße 6 war der Beitrag des Deutschen Instituts für Normung (DIN) zur 750-Jahrfeier Berlins 1987. Bei den beiden Standbildern handelt es sich um für den neuen Standort an den Rückseiten modifizierte Neugüsse nach zwei Sockelfiguren des von Gustav H. Blaeser entworfenen Reiterstandbildes für König Friedrich-Wilhelm III. auf dem Heumarkt in Köln am Rhein (Jörg Kuhn). | ||
Verwendete Materialien | ||
Figuren | Bronze | |
Technik | ||
gesamt | gegossen | |
patiniert | ||
Inschriften | ||
Inschriftenplatte (gegossen) vor dem Objekt | STANDBILDER / C.P.W. BEUTH / UND / W. v. HUMBOLDT / GUSTAV BLAESER 1878 | |
Zustand | Zeitpunkt | |
gut | 2003 | |
Vollständigkeit | ||
vollständig |