St.Georg-Brunnen

St.Georg-Brunnen

Foto: Jörg Kuhn, 2019, CC-BY-4.0

Auf polygoner Basis steht das gerundete, an den vier Knotenpunkten, wo je zwei Brunnenbeckensegmente zusammen treffen gerundet ausgewölbte Hauptbecken, das ein gerundetes und entsprechend geringer groß gebildetes „Innenbecken“ über einem hohen Unterbau aufnimmt. Den Rand schmücken groteske Wasserspeier. Halbfigürliche Ornamente (alternierend: Kartuschen und heraldisch antithetisch angeordnete Löwenpaare) zieren die Zwischenbereiche des inneren Trogs. Entsprechend den vier Knotenpunktauswölbungen des Hauptbeckens sind vier Bügel mit Ornamenten und Wassermännern über den Beckenrand hinausgreifend aufgesetzt. Den runden Abschluss der Innenbeckenarchitektur krönt ein auf vier Säulen korinthisierenden Typs stehender Tempietto. Er barg ursprünglich die figürliche Hauptgruppe des Hl. Georg mit dem Drachen. Auf den Säulen ruht das rechteckige Dach mit einem profilierten Karggesims auf. Friesbänder schmücken die Architravbalken des Aufbaus. Der umgebende Platz, unter dem das Brunnenbecken angelegt ist, wird durch ein mehrfarbiges Mosaikpflaster aus verschiedenen Graniten bedeckt (Jörg Kuhn).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Walther, Wilhelm (Architekt:in)
1903-1909

Datierungs­hinweise

seit 1980 am jetzigen Standort

Objekt­geschichte

Zwischen 1903 und 1904 enstand nach Plänen des Architekten Wilhelm Walther das Vergnügungsetablissement "Bayernhof" an der Potsdamer Straße 10-11 unweit des Potsdamer Platzes. Der ursprünglich mit der zentralen, namengebenden Figurengruppe des Hl. Georg im Kampf mit dem Drachen ausgestattete Brunnen schmückte spätestens ab 1909 den Innenhof des Gebäudekomplexes (Georgsbräu!). 1975 wurde der Bayernhof abgerissen und der barockisierende Brunnen demontiert. Ein Teil der kostbaren Mosaiken aus dem Bayernhof kamen in das Verteilergeschoss des U-Bahnhofs Richard-Wagner-Platz. 1980 erfolgte die Aufstellung des St.Georg-Brunnens auf dem damals noch namenlosen Platz im Bereich der Wilmersdorfer Straße, der Mommsenstraße und der Giesebrechtstraße. Ein Wettbewerb wurde 1980 ausgelobt, um die seit 1945 verschollenen Figuren des Brunnens zu ersetzen. Einer der Teilnehmer und Favorit der Jury war der Bildhauer Gerald Matzner, der einen höchst fantasievollen Entwurfsbeitrag lieferte, der jedoch von der Stadtverordnetenversammlung von Charlottenburg abgelehnt wurde. Auch der Wettbewerbsbeitrag von Katharina Szelinski-Singer mit dem Titel "Prinzessin auf dem Dach" kam nicht zur Ausführung. Am 19. Oktober 1995 wurde der Platz nach Paul Hindemith benannt (Jörg Kuhn).

Zustand

gut (2019)

Vollständigkeit

unvollständig, Figuren fehlen


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