Sporthalle Hansastraße

Sporthalle Hansastraße

Sportler-Aufmarsch

Foto: Nicola Vösgen, 2023, CC-BY-4.0

An der Fassade der Sporthalle des Stadions Buschallee befinden sich auf den beiden äußeren Wandflächen Figurengruppen. Die linke Gruppe besteht aus zehn Personen, die sich nach links bewegen: vor drei Fahnenträgern laufen zwei Kinder. Dahinter folgen drei Fahrradakrobaten, davon einer auf einem Hochrad, und zwei Rennfahrer. Die andere Gruppe besteht aus fünfzehn Personen: in der Mitte zeigen drei Reifenakrobaten ihre Künste, rechts davon führen sieben Bodenakrobaten verschiedene Pyramiden aus. Im Hintergrund laufen drei Fahnenträger und links stehen zwei die Szene bejubelnde Zuschauer (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Frankenstein, Wolfgang (Bildhauer:in)
1971, Entwurf

Dorl, Goetz (Bildhauer:in)
Ausführung

Fischer, H. (Bildhauer:in)
Ausführung

Datierungs­hinweise

Anbringung verm. um/nach 1985/86

Objekt­geschichte

Bereits seit 1923 gab es an der Stelle des heutigen Stadions Buschallee das „Stadion am Faulen See“. Als Vorbereitung für die Weltfestspiele der Jugend wurde das Stadion 1951 zu einem Sportpark ausgebaut (Neues Deutschland, 23. März 1951, S. 8). Die Sporthalle des Stadions Buschallee ist in Zusammenhang mit der Errichtung des Wohnkomplexes Falkenberger Straße in den 1980er Jahre errichtet worden. Die Entwürfe für die beiden Figurengruppen an der Sporthalle stammen von dem Maler und Bildhauer Wolfgang Frankenstein. In dem Werkkatalog zu den Arbeiten Frankensteins sind alle Personen der beiden Gruppen, allerdings in völlig anderer Abfolge, abgebildet. Laut der Bildbeschreibung handelte es sich um einen „Sportler-Aufmarsch (Fassadengestaltung), 1971, Kupfer getrieben, Figurengröße ca. 2 m, Standort: Turnhalle des Sportzentrums Biesenthal b. Berlin (Bau noch nicht abgeschlossen), Ausführung G. Dorl und H. Fischer, Berlin“. Im Biesenthaler Sportzentrum ist ein Sportlerfries von Wolfgang Frankenstein nicht bekannt, erhalten ist dagegen ein Glasmosaikfenster von Frankenstein im dortigen ehemaligen Bettenhaus. Im Landesarchiv Berlin befindet sich eine Akte zu dem Projekt „Stadtbezirk Weißensee / „WK Falkenberger Str.“ / Buschallee / Errichtung eines Sportzentrums“ (Landesarchiv Berlin, C Rep. 110-01 Nr. 3541). Der Schriftverkehr übermittelt, dass seit 1976 Planungen bestanden, auf dem Gelände zwischen Falkenberger Str. und verlängerter Kniprodestraße (der heutigen Hansastraße) ein neues Sportzentrum zu errichten. Im Januar 1978 wurde die „Städtebauliche Bestätigung“ für die Errichtung des Sportzentrums Buschallee erteilt. Erst 1984 wurden die Planungen erneut aufgenommen. Auf einer Ansicht der Sporthalle vom April 1984 sind zwei Reliefs an den beiden äußeren Flächen der Sporthalle eingezeichnet, die eine sehr große Übereinstimmung mit den tatsächlich vorhandenen Reliefs aufweisen. In der erneuerten 2. „Städtebaulichen Bestätigung“ sind als geplante Bauzeit die Jahre 1985/86 genannt. Über die weitere Entwicklung der geplanten Sportstätte gibt die Akte keine Auskunft. Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist der 1971 ursprünglich für das Sportzentrum Biesenthal geschaffene Fries des Sportler-Aufmarsches nach Planungsänderungen erst viel später, nicht vor Mitte der 1980er Jahre, an der neuen Sporthalle des Stadions Buschallee angebracht worden. (Nicola Vösgen)

Maße

Höhe
2 m

Verwendete Materialien

Kupfer (Fries) (Materialarchiv)

Technik

getrieben (Fries)

Zustand

gut (2023)

Vollständigkeit

vollständig


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Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Kapazitätsgründen nur in Ausnahmefällen und ausschließlich bei wissenschaftlichem Interesse Fachfragen zur Bildhauerkunst beantworten können.