Skulptur

Skulptur

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

Die Plastik steht auf der nordöstlichen Ecke des erhöhten Vorplatzes rechts am Ende der Freitreppenanlage zur Sporthalle. Sie ist auf einem lindgrün gefassten Betonsockel befestigt, der an der Oberseite mit einer Blechabdeckung versehen wurde. Die monumentale Skulptur hat die Form eines hohen schlanken Pfeilers, der auf vier kleinen stählernen Stützen steht und oben von einem waagerechten leicht gebogenen Element bekrönt wird. Die Plastik ist aus unterschiedlichsten stählernen „Fundstücken“ (wie Prellbock oder Doppel-T-Stahlträger) zusammengesetzt, hat zahlreiche Durchbrechungen und unterschiedliche Oberflächenstrukturen. Die Figur ist in Gänze anthrazitfarben gefasst. Durch die waagerechte hörnerartige Bekrönung lässt das Objekt an einen Stier denken, es erhält dadurch einen martialischen Ausdruck (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Press, HerbertKünstler_In1967
Objektgeschichte
1953 wurde die, als Gesamtanlage unter Denkmalschutz stehende, Sportanlage am Sachsendamm errichtet. Architekt war Friedrich Schrell. Zu der Anlage gehörten die Radrennbahn, die Sporthalle, Schwimmhalle, die Tribüne, der Richterturm und das Casino. Zwischen 1963 und 1967 ist die Anlage erweitert worden, im Zuge dieser Erweiterung fand die Aufstellung der Stahlplastik von Herbert Press statt, die damit zu den frühen abstrakten Stahlplastiken in Berlin zu zählen ist. Im Jahre 2005 erfuhr die Gesamtanlage insofern eine Veränderung, als das die Radrennbahn trotz Denkmalschutz zugunsten eines Möbelhauses abgerissen worden ist. Herbert Press gehört zu den Bildhauern der Moderne in Berlin, deren Oeuvre erst in jüngster Zeit Beachtung gefunden hat. Der geborene Berliner hat ein Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin absolviert. Seine ersten Stahlplastiken entstanden bereits 1956, zu einer Zeit, als auch Hans Uhlmann mit ersten Werken aus diesem Material in Berlin in Erscheinung trat. Im Unterschied zu Uhlmann verwendete Press in dieser Zeit aber stählerne Fundstücke, die er zu Skulpturen zusammensetzte. Das Werk vor der Sporthalle Sachsendamm passt in seiner Monumentalität zu dem Denkmalgeschützten Ensemble. Es ist als frühe abstrakte Stahlplastik im Berliner öffentlichen Raum zu würdigen, die in ihrer Formensprache bestenfalls von dem Pionier der Stahlplastik, Alexander Calder, beeinflusst zu sein scheint. (siehe: http://www.herbert-press.de (Zugriff 21.4.2008, 13:40); Herbert Press. Das Spiel der Wahrnehmungen, Katalog mit einem Vorwort von Helmut Börsch-Supan und einer Einführung von Roland Enke, Berlin 2005) (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Maße
FigurHöhe10 m
Verwendete Materialien
FigurStahl, gefasst, anthrazitfarben
SockelBeton
Technik
Figurgeschweißt
gegossen
Sockelgegossen
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
Innenseite eines der Standfüße
HP
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2008
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 101.
  • Ehmann, Horst: Berlin: Kunst im Stadtraum, Berlin, 1988, S. 45.
  • Ehmann, Horst: Berlin: Kunst im Stadtraum, Begleitheft, Berlin, 1988, S. 152.
  • Damus, Martin: Fuchs im Busch und Bronzeflamme. Zeitgenössische Plastik in Berlin-West, München, 1979, S. 57, 243.
  • Börsch-Supan, Helmut: Herbert Press. Das Spiel der Wahrnehmungen. Eine Würdigung seines Werkes, Berlin, 2005.
  • Herbert Press : Stahlplastiken 1961 - 1972; 15. Okt. - 26. Nov. 1972, Haus am Lützowplatz, Berlin, 1972.
  • Press, Herbert: Herbert Press : Stahlplastiken u. Collagen 1977 - 1981 ; [aus Anlass d. Ausstellung in d. Räumen d. Neuen Berliner Kunstvereins 30. April - 23. Mai 1981], Berlin, 1981.

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