Siemenssteg

Gebäude mit baugebundener Kunst

Siemenssteg

Foto: Layla Fetzer, 2023, CC-BY-4.0

Baugebundene Kunst (2)

Der Siemenssteg vor dem Kraftwerk Charlottenburg am Spreebord ist eine Fußgängerbrücke, deren Metallkonstruktion sich über die Spree spannt. Die Fundamente der Pfeiler am Ufer bilden Natursteinsockel mit schmiedeeiserner Rahmung. Von beiden Seiten des Ufers ist der Steg über eine Natursteintreppe mit vierzehn Stufen begehbar. Die seitlichen Einfassungen der Treppe sind mit schmiedeeisernen Details gestaltet. Den Holzsteg überspannt ein gusseiserner Brückenbogen aus Fachwerkgitter. An beiden Uferseiten wird der Steg von zwei mächtigen Natursteinpfeilern mit quadratischer Grundfläche, bestehend aus einzelnen Steinquadern, gehalten. Auf diesen sitzen zierliche Barockhauben, die jeweils mit einem filigranen geschmiedeten Eisengesims verbunden sind. Pfeiler und Geländer sind mit schmiedeeisernen Dekorelementen und Ornamenten geschmückt. Über den Treppenaufgängen dient das Eisengesims als Halterung für eine Brückenleuchte.

Hinter dem Siemenssteg befinden sich das historische Kraftwerksensemble bestehend aus Verwaltungsgebäude, Maschinenhalle sowie das angrenzende Wohnhaus des Betriebsdirektors und Maschinenmeisters. Diese sind im Stil der märkischen Backsteingotik errichtet, die für die industrielle Architektur in Berlin typisch waren (Layla Fetzer).

Fakten

Werkdaten

Datierungs­hinweise

01.08.1900 eingeweiht mit dem Kraftwerk Charlottenburg;1960 erneuert, saniert

Objekt­geschichte

Das Kraftwerkensemble in Charlottenburg am Spreebord 5, zu dem der Siemenssteg zählt, entstand in mehreren Bauabschnitten, welche die einzelnen Epochen der Elektrifizierung und der industriell geprägten Architektur in Berlin widerspiegeln. 1900 wurde es im Auftrag der Stadt Charlottenburg und der Berliner Städtische Elektrizitätswerken AG (BEWAG) gebaut und ging als eines der ersten Drehstrom-Kraftwerke Deutschlands in Betrieb. 25 Jahre später erfolgte der Umbau zum Hochdruck-Kraftwerk. Die Gesamtanlage entstand unter den Architekten Hans Winterstein, Wilhelm Dohme, Alfred Schönburg, Willy Rathge und Walter Henn. Ausgewählte Werke stehen unter Denkmalschutz. Heute nutzt die Vattenfall Wärme Berlin AG das Ensemble als Heizkraftwerk (vgl. bzi: Schriftenreihe Bd. 3, S. 20 f.). Der Siemenssteg dient als Verbindung zwischen dem Kraftwerksstandort und Alt-Lützow. Er führte die elektrischen Leitungen über die Spree nach Charlottenburg. Er wurde um 1899/1900 im Zuge des Baus des Kraftwerks Charlottenburg errichtet. Am 01.08.1900 wurde die Fußgängerbrücke, die der Arbeiterschaft als Überweg diente, eingeweiht. Die Brückenkonstruktion wurde aus strategischen Gründen als einzige Spreebrücke in Charlottenburg nicht gesprengt und zählt mit ihrer besonderen ornamentalen Ausschmückung zum ältesten Bestand der Brückenkonstruktionen Berlins (vgl. Thiemann/ Desczyk/ Metzing (2003), S. 121-122 .). Der als Baudenkmal bewertete Siemenssteg wurde in den 1960er Jahren umfassend saniert (Layla Fetzer).

Maße

(gesamt )
Länge
(Brückensteg )
Breite
(Pfeiler)
Höhe

77 m

3.5 m

10 m

Verwendete Materialien

Naturstein (Fundament; Pfeiler)
Schmiedeeisen (Brückenbogen)
Schmiedeeisen (Geländer)
Schmiedeeisen (Dekorelemente )

Technik

gemauert (Fundament; Pfeiler )
geschmiedet (Brückenbogen; Dekor)
montiert

Inschriften

Plakette (gegossen)
am Brückenpfeiler, innen
»SIEMENS-STEG«

Zustand

gut (2023)
saniert ()

Vollständigkeit

vollständig


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