Schreiender I

Schreiender I

Schrei

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

Im nordwestlichen Bereich des Skulpturengartens steht auf einem aus roten Ziegelsteinen gemauerten Sockel ein männlicher nackter Torso aus Sandstein, von den Knien aufwärts dargestellt, mit emporgereckten Armen (Schulteransätze und Teile der Oberarme vorhanden). Der muskulöse Mann steht in Schrittstellung, das Gesicht ist zum Himmel gerichtet, der Mund geöffnet. Die Oberfläche ist mit Kratzern strukturiert. Dargestellt ist mit dieser expressiven Skulptur der Aufschrei als menschliche Grunderfahrung des Leidens (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Heß, Richard (Künstler:in)
1975

Objekt­geschichte

Der Bildhauer Richard Hess hat in seinem Oeuvre vielfach Grunderfahrungen und existenzielle Gefühle des Menschen zum Thema seiner grundsätzlich figürlichen Skulptur gemacht. Hier verwendete er die klassische Form des Torsos und die Verletzung der Oberfläche genutzt, um Leid anschaulich zu machen. Heß ist aktuell (2018) mit zwei Werken im Krankenhaus-Garten vertreten. Das Konzept zu einem Skulpturengarten auf dem Gelände des Auguste-Viktoria-Krankenhauses wurde bereits Ende der 1980er Jahre entwickelt und geht u. a. auf die Initiative des dort tätigen Chefarztes Professor Dr. med. Manfred L’age zurück. Maßgebliche Gedanken waren die Fragen um Trost und Genesungshilfe für Kranke und Besucher. Zeitgenössische Kunst sollte Denkanstöße während der Grenzerfahrung einer Krankheit geben. Beteilig an der Ausarbeitung waren neben L’age die Kunsthistoriker Jörn Merkert und und Eberhard Roters (Berlinische Galerie) sowie der Architekt Thomas Baumann und der Gartenarchitekt Elmar Knippschild. Finanzielle Förderung erfuhr das Projekt ab 1990 vom Senator für Bauen, Wohnen und Verkehr als „baubegleitendes gestrecktes Verfahren“. Im Mai 1999 wurde der Skulpturengarten des Auguste-Viktoria-Krankenhauses eröffnet, damals stellten hier 21 Künstler aus (einige Plastiken befanden und befinden sich zusätzlich im Innenraum). Die Ausstellung wurde 2000 erweitert und hat sich seitdem vielfach verändert, einige der ursprünglichen Objekte stehen heute nicht mehr vor Ort, zahlreiche andere, hauptsächlich Leihgaben der Berlinischen Galerie und Leihgaben und Schenkungen einzelner Künstler sind hinzugekommen (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Maße

(Figur)
Höhe

1.39 m

Verwendete Materialien

Sandstein (Figur) (Materialarchiv)
Klinker (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

behauen (Figur)
gemauert (Sockel)

Inschriften

Plakette (appliziert, gegossen, geschnitten, graviert, ausgelegt)
auf dem Sockel

Zustand

biogener Bewuchs (Figur, 2008)
locker (Sockel, 2008), obere Steinlage

Vollständigkeit

vollständig


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