Schaukasten

Schaukasten

Informationstafel

Foto: Jürgen Tomisch/Barbara Anna Lutz, 2018, CC-BY-4.0

Die Informationstafel zu einem Modellprojekt im Friedrichshagener Albert-Schweitzer-Viertel, das eine innovative Niedrigenergiesanierung an ausgewählten Wohnzeilen vorsah, schuf die Künstlerin Geneviéve Gilabert. Sie entwarf eine schlanke Informationsstele, die sich aus zwei gleichgroßen Teilen zusammensetzt: einem Sichtbetonsockel mit einer Rechtseckaussparung und darüber der Schaukasten aus grauem Edelstahl. Dieser umrahmt ebenfalls eine größere Aussparung, in der Informationen mit technischen Daten des Forschungsvorhabens auf beiden Seiten der Stele vermittelt werden. Hierfür füllen „drei Acrylglasplatten, die mit einem Abstand von 6 cm parallel zueinander stehen“ die Aussparung. „Auf diese Platten sind Texte, Grafiken und Bilder mit Siebdruck bedruckt worden. Die erste Platte trägt die Informationen in Schwarz, die zweite zeigt ein blaues Archivbild von Trümmerfrauen, die dritte einen schwarzen und grünen Lageplan. Damit sind nicht nur Informationen vorhanden, sondern ineinandergehende Schichten von Raum und Zeit, von Geschichte und Ort, die den radikalen unterschiedlichen Rekonstruktions-Willen des geteilten Deutschland andeuten“ , wie die Künstlerin erläuterte. Zum Schutz wurden auf beiden Seiten des Kastens transparente Folien aufgebracht, die sich z.T. aufgrund von Feuchtigkeitseinwirkung und Temperaturunterschieden gelöst haben und geschwärzt sind. Auch sind dadurch die Informationen auf den bedruckten Glasscheiben teilweise nicht mehr gut lesbar (Jürgen Tomisch/Barbara Anna Lutz).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Gilabert, Geneviève (Künstler:in)
2001

Datierungs­hinweise

Aufstellung 2001

Objekt­geschichte

Das preisgekrönte Modellprojekt einer Niedrigenergiesanierung (auch Solarsanierung genannt) betraf die Wohnzeilen Emrichstraße 52-58, 68-74 und 76-82. Die Wohnbauten waren 1965 in einer vorgefertigten geschosshohen Plattenbauweise in der DDR (Wohnungsbauserie QX,) errichtet worden. Aufgrund von Bauschäden und zur Verbesserung der Energieeffizienz war nach der politischen Wende eine Plattenbausanierung notwendig geworden, die mit einem innovativen energiegerechten Verfahren verbunden wurde. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Vorhaben wurde 1998/99 durchgeführt. Die Planung übernahm der Bauherr, die KÖWOGE (Köpenicker Wohnungsgesellschaft mbH); Projektträger war die PTJ im Forschungszentrum Jülich. „Im Fokus des Modellvorhabens stand (u.a.) der erstmalige Einsatz von transparenter Wärmedämmung (TWD) an Plattenbauten in Deutschland. Das Besondere an TWD: die Kombination von Wärmeschutz mit solarer Wärmegewinnung. Das transparente Dämmmaterial ermöglicht hohe Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung nach innen bei geringen Wärmeverlusten nach außen.“ Die künstlerische Gestaltung im Modellvorhaben lag im Rahmen der Kunst-am-Bau Regelung in den Händen der französischen Künstlerin Geneviéve Gilabert. Die Informationsstele war Teil der von Gilabert verwirklichten Projekte. Der Schaukasten wurde um 2001 vor einem der sanierten Wohnhäuser aufgestellt (Jürgen Tomisch/Barbara Anna Lutz).

Maße

(Aufsatz)
Höhe
(Aufsatz)
Breite
(Aufsatz)
Tiefe
(Sockel)
Höhe
(Sockel)
Breite
(Sockel)
Tiefe

1 m

1.2 m

0.2 m

1 m

1.2 m

0.2 m

Verwendete Materialien

Beton (Sockel) (Materialarchiv)
Edelstahl (Aufsatz) (Materialarchiv)
Glas (Aufsatz) (Materialarchiv)
Kunststoff (Aufsatz) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Sockel)
montiert (Gesamt)

Zustand

biogener Bewuchs (Gesamt, 2018), stark
Ablösung (Aufsatz, 2018), Folie

Vollständigkeit

vollständig

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