Sämann

Sämann

Foto: Nicola Vösgen, 2019, CC-BY-4.0

Die überlebensgroße Skulptur stellt einen Landarbeiter beim Ausbringen von Saatgut dar. Die ausschreitende männliche Figur ist barfuß und mit Hemd und weiter Arbeiterhose bekleidet. Um die linke Schulter geschlungen ist ein Saatgutbeutel, den er mit der linken Hand festhält. In der geschlossenen rechten Hand hält er das Saatgut zum Verteilen auf dem Feld bereit.

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Meunier, ConstantinKünstler_In1896
Verbeyst, Jan BaptistGießer_In
Datierungshinweise
Guss vermutl. Anfang des 20. Jhd.
Objektgeschichte
Der belgische Bildhauer Constantin Meunier schuf die Bronzeplastik des Sämanns um 1896. Ein erster Abguss wurde im Brüsseler Botanischen Garten aufgestellt, mit dessen Ausgestaltung Meunier in den Jahren 1894 bis 1898 beauftragt worden war. Der Sämann, der sich heute im Kolonnadenhof der Alten Nationalgalerie befindet, stammt aus dem Besitz des Mannheimer Unternehmers und Kunstsammlers Dr. Otto Krebs. Sie war im Garten des 1917 von ihm erworbenen Landsitzes in Holzdorf bei Weimar auf dem Vorplatz des Verwaltergebäudes aufgestellt. In der Nachkriegszeit gelangte sie nach Isseroda (bei Weimar) und stand seit 1952 neben der dortigen Dorfkirche, in einer Grünanlage am Kulturhaus der örtlichen MTS (Maschinen-Traktoren-Station). Nachdem die Statue im Zuge der Bodenreform verstaatlicht worden war, gelangte sie 1953 auf Initiative der Staatlichen Kunstkommission der DDR und im Tausch gegen den "Junger Traktorist" von Rudolf Löhner in die Nationalgalerie und stand mehr als 50 Jahre im Kolonnadenhof der Nationalgalerie. Im April 2008 wurde der Sämann an die Haupterbin von Otto Krebs, die in Heidelberg ansässige „Stiftung für Krebs- und Scharlachforschung“, restituiert, die das Werk im Juni 2010 beim Londoner Auktionshaus Christie's zur Versteigerung anbot. Mit Mitteln der Staatlichen Museen zu Berlin, der Kulturstiftung der Länder und der Hermann Reemtsma Stiftung konnte der Sämann für die Sammlung der Nationalgalerie zurückerworben werden. Weitere Exemplare des Sämannes befinden sich im Günthersburgpark im Frankfurter Stadtteil Nordend-Ost, in der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen und im M-Museum in Leuven, Belgien. Eine modifizierte Version bekrönt auch das posthum errichtete, erst 1930 eingeweihte „Monument au Travail“ in Brüssel (Nicola Vösgen). Internetquellen: https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/museumsinsel-berlin/museumsgebaeude-sammlungen/kolonnadenhof/die-skulpturen-des-kolonnadenhofs/ https://www.kulturstiftung.de/saemann-gegen-traktorist/
Maße
FigurHöhe
lt. Literatur
2.4 m
Verwendete Materialien
Bronze
Technik
gegossen, modelliert
Inschriften
Signatur (vertieft)
Plinthe hinten links
C. Meunier
Lettern (vertieft)
Plinthe
VERBEYST FONDEUR. / BRUXELLES
ZustandZeitpunkt
gut2020
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Deutsche Kunstausstellung: Constantin Meunier 1831–1905. Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen. [Ausstellungskatalog. Hamburg: Ernst Barlach-Haus], 1998, S. 118.
  • Maaz, Bernhard: Nationalgalerie Berlin: Das 19. Jahrhundert. Bestandskatalog der Skulpturen, Berlin, 2006, S. 909, Kat. 1448.
  • Oberländer, Ulrike: Der Kunstsammler Dr. Otto Krebs, seine Lebensgefährtin Frieda Kwast-Hodapp und das Rittergut Holzdorf, 2015, S. 271, 444, Abb. 145, 660f, Kat XLVII .

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