Rosa-Luxemburg-Denkmal

Rosa-Luxemburg-Denkmal

Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Der schräg in Richtung der Passanten weisende, in blockhaften Lettern gestaltete Namenszug ROSA LUXEMBURG wurde plastisch schräg in den Landwehkanal herabgeführt und markiert den Ort, an dem die ermordete Rosa Luxemburg in den Landwehrkanal geworfen wurde. In die Futtermauer aus Klinker gegenüber dem Denkmal ist eine messingfarbene, rechteckige Bronzetafel mit erhabenen Lettern eingelassen (Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Schüler, Ralf (Architekt:in)
1986-1987

Schüler-Witte, Ursulina (Architekt:in)
Fa. Lauchhammer (Gießerei)
VEB Kunstgusswerk Lauchhammer, Maschinengussstahl, Bronzetafeln

Fa. Dove und Minteln (Gießerei)
Maschinengussformen

Objekt­geschichte

Der Vorgängerbau der heute den Zoologischen Garten mit dem Erweiterungsgelände verbindenden Brücke, benannt nach dem Mediziner und Zoologen Hinrich Lichtenstein, war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Im Sommer 1978 schrieb man einen Wettbewerb zum Neubau der Fußgängerbrücke aus, aus dem ein Entwurf des Architektenehepaares Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte hervorging. Man wählte die Form einer hochliegenden internen Zooverbindung mit zwei parallellaufenden Übergängen. Der Baubeginn war im Jahre 1983. Während der Neuerrichtung der Brücke setzten sich die Architekten stark dafür ein, dass die Ermordung Rosa Luxemburgs im Jahre 1919 nur wenige Meter von der Brücke entfernt bei der Gestaltung des Uferteils nicht unbeachtet bleiben sollte. Forciert wurde das Anliegen zu einem Denkmal dadurch, dass im Mai 1985 eine Gedenkplatte für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht an der Corneliusbrücke durch einen vermutlich rechtsextremen Anschlag gesprengt wurde. Die Architekten entwarfen ein in Wechselbeziehung zueinanderstehendes Mahnmal an zwei Orten für Rosa Luxemburg an der Lichtensteinbrücke und für Karl Liebknecht am Neuen See. Die Architekten stellten beim Regierenden Bürgermeister von Berlin und den zuständigen Senatoren den Antrag auf Aufstellung. Am 13. November 1986 wurde diesem Antrag durch Abstimmung im Abgeordnetenhaus zugestimmt. Die Texte auf den Tafeln wurden mit dem Ältestenrat des Bezirksamtes Tiergarten abgestimmt. Bei beiden Denkmälern handelt es sich um Stiftungen der Architekten (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).

Technik

gegossen

Inschriften

Lettern (gegossen)
Teil der Plastik
»ROSA LUXEMBURG«

Tafel (gegossen)
an der Futtermauer gegenüber des Denkmals
»Am Abend des 15. Januar 1919 wurden Dr. Rosa Luxemburg und Dr. Karl Liebknecht / von Soldaten und Offizieren der Garde-Kavallerie-Schützen-Division misshandelt und ermordet. / Rosa Luxemburg, tötlich verletzt oder tot, wurde an dieser Stelle von ihren Mördern in den Landwehrkanal geworfen; / Karl Liebkneckt wenig später am Neuen See, einige hundert Meter nördlich von hier erschossen. / Der andere Teil dieses Mahnmals bezeichnet den Ort seiner Ermordung. / Im Kampf gegen Unterdrückung, Militarismus und Krieg starb die überzeugte Sozialistin Rosa Luxemburg / als Opfer eines heimtückischen politischen Mordes. / Die Missachtung des Lebens und die Brutalität gegen den Menschen lassen die Fähigkeit der Menschen / zur Unmenschlichkeit erkennen. / Sie kann und darf kein Mittel irgendeiner Konfliktlösung sein und bleiben. / Berlin 1987«

Bezeichnung (gegossen)
am Objekt
»KUNSTGUSS / VEB LAUCHHAMMERWERK 1987«

Bezeichnung (gegossen)
am Objekt linke Seite
»R. S. + U. S.-W. / Oktober 1987«

Zustand

gut (2003)

Vollständigkeit

vollständig


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