Rathaus Neukölln

Gebäude mit baugebundener Kunst

Rathaus Neukölln

Baugebundene Kunst (8)

Der vier- und fünfgeschossige Gebäudekomplex des Rathauses Neukölln nimmt das gesamte Karree zwischen Karl-Marx-, Erk-, Donau- und Schönstedtstraße ein. An der Karl-Marx-Straße steht der ehemalige Hauptbau des Rathauses mit dem 67 Meter hohen Uhrenturm. In der Schönstedtstraße schließt sich zunächst ein Gebäudetrakt mit breiten Rundbogenfenstern im Erdgeschoss und hohen Sprossenfenstern in den oberen Geschossen und drei geschweiften Spitzgiebeln an. Ein schmaler Gebäudeteil mit nur vier Achsen vermittelt den Übergang zwischen dem reich gestalteten Turmtrakt und den schlichter gestalteten rückwärtigen Teilen. In den beiden unteren Geschossen werden die Rustika und Fenstergestaltung des Turmtraktes fortgeführt, die oberen Geschosse sind glatt verputzt. Auch der in Richtung Donaustraße anschließende viergeschossige Bürotrakt ist oberhalb des Sockelgeschosses glatt verputzt, lediglich der Zugang zum ehemaligen Standesamt und ein daneben liegender Erker weisen eine baukünstlerische Gestaltung auf. An der Schönstedt-, Ecke Donaustraße befindet sich ein weiterer Eingang zu dem Gebäude. Der zweigeschossige Anbau mit Walmdach öffnet sich mit zwei großen Rundbogenportalen. Den großzügigen Vorplatz am Rathausvorplatz an der Erkstraße begrenzt im Nordosten ein um ca. 20 Metern zurückgesetzter Gebäuderiegel (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Kiehl, Reinhold (Architekt:in)
1905-1909

Objekt­geschichte

Das neue Rathaus für die damals noch eigenständige Stadtgemeinde Rixdorf wurde direkt neben dem Ende der 1870er Jahre errichteten Rixdorfer Amtshaus in der damaligen Berliner Straße errichtet. In einem ersten Bauabschnitt wurde nach Plänen des Architekten und Rixdorfer Stadtbaurat Reinhold Kiehl der Eckbau mit dem Rathausturm an der Karl-Marx-, Ecke Schönstedtstraße sowie der anschließende Flügel in der Schönstedtstraße erbaut. Die Arbeiten am Rathaus-Neubau begannen am 26. Juni 1905, am 03. Dezember 1908 fand die Einweihung statt. Der rückseitige Flügel an der Donaustraße mit schlicht verputzten Fassaden ist 1910/11, ebenfalls nach Plänen von Kiehl, hinzugefügt worden. Im Zweiten Weltkrieg hatten sowohl das alte Amtshaus, wie auch das Rathaus erhebliche Schäden erlitten. Das Amtshaus wurde 1948 abgerissen, der Turmtrakt bis 1950 wieder instand gesetzt. 1950 entstand auch der zurückgesetzte viergeschossige Neubauflügel am Rathausplatz, der den historischen Baubestand harmonisch ergänzt. 1953 wurde das alte Hauptportal, das sich rechts neben dem Erker an der Karl-Marx-Straße befand, zugemauert und der obere Teil zu einem Fenster umgestaltet, zeitgleich legte man den neuen Rathaus-Eingang an, der nun zum Vorplatz ausgerichtet war. Der siebengeschossige Neubau an der Erk-/ Donaustraße entstand um 1955/56 (Nicola Vösgen).


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