Porträt Edith Stein

Porträt Edith Stein

Foto: Pauline Ahrens, 2022, CC-BY-4.0

Das Porträt von Edith Stein ist auf einer schmalen Plinthe montiert, die auf einer Vierkantstele angebracht ist. Der Hals mündet in einen kaum bearbeitet erscheinenden viereckigen Block.
Das Porträt zeigt die Philosophin in Frontalansicht und ist sowohl naturnah und porträthaft in der Ausarbeitung, als auch abstrahiert und expressiv in der Darstellung. Gerresheim gestaltet Edith Stein mit zwei verschiedenen Gesichtshälften, die zwei verschiedene Lebensabschnitte, oder Emotionen darstellen sollen. Das Porträt ist in der Hälfte auseinandergebrochen. Auf der rechten Gesichtshälfte wirkt Edith Stein neutral und nachdenklich. Auf der linken Gesichtshälfte sind Emotionen, wie Angst, Verzweiflung oder Trauer zu erkennen und das Gesicht scheint weiter auseinanderzubrechen, oder von einer großen Narbe gezeichnet zu sein. Die Oberflächen sind glatt und Details stark herausgearbeitet. Auf der Front-sowie auf den Längsseiten der Stele sind Inschriftentafeln angebracht (Pauline Ahrens).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Gerresheim, Bert (Künstler:in)
2009

Datierungs­hinweise

Enthüllung: 25. März 2009

Objekt­geschichte

Edith Stein (geb. 12.08.1891; gest. 09.08.1942) war eine Frauenrechtlerin und Philosophin jüdischer Herkunft, welche 1922 zur katholischen Kirche konvertierte und in dieser ebenfalls lehrte. 1933 erhielt sie von den Nationalsozialisten ein Lehrverbot. Sie wurde am 02.08.1942 von der Gestapo verhaftet und später im KZ Auschwitz ermordet. In der Kirche wird sie als Mittlerin zwischen Christen und Juden, sowie als Märtyrerin geachtet und wurde aufgrund ihres Einsatzes 1987 erst selig und 1989 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen (vgl. "Strasse der Erinnerung", in: Spree-Bogen, o. D., https://spree-bogen.de/strasse-der-erinnerung/). Die Porträtbüste ist Teil einer Denkmalanlage der Ernst-Freiberger-Stiftung am Spreebogen, die den Namen "Straße der Erinnerung" trägt und mit der "Persönlichkeiten [geehrt werden, die sich] durch herausragende wissenschaftliche Leistungen, besondere Beiträge zur künstlerischen Kultur Deutschlands oder durch mutiges und selbstloses Eintreten gegen staatliche Willkür [auszeichnen]." (Quelle: "Strasse der Erinnerung", in: Spree-Bogen, o. D., https://spree-bogen.de/strasse-der-erinnerung/).

Verwendete Materialien

Bronze (Porträt) (Materialarchiv)
Granit (Stele) (Materialarchiv)

Technik

modelliert (Porträt)
gegossen
montiert

Inschriften

Tafel (erhabenen Lettern, gegossen auf Bronzetafel)
Sockelfront
»EDITH / STEIN / PHILOSOPHIN / 12.10.1891-9.8.1942«

Tafel (erhabenen Lettern, gegossen auf Bronzetafel)
am Sockel, linke Seite
»Alles Abstrakte ist letztlich Teil eines / Konkreten. Alles Tote dient letztlich / dem Lebendigen. Jede abstrakte / Tätigkeit steht darum letztlich im / Dienst eines lebendigen Ganzen. / Everything abstract ultimately forms / part of something concrete. / Everything dead ultimately benefits / the animate. Therefore, every / abstract endeavour eventually / serves a vivacious entirety.«

Tafel (erhabenen Lettern, gegossen auf Bronzetafel)
am Sockel, rechte Seite
»Für die äußere Betrachtung ist der Leib / als das in die Sinne Fallende as Erste / und der Geist das Letzte. Von innen / her gesehen ist der selbstbewusste / Geist das Erste und der Körper / das Entfernsteste und Letzte. / An external view will take the body / to come first, since it hits the senses / immediately, and the mind is taken / to come last. For the internal view the / self-confident mind comes first, while / the body is the most remote and last.«

Zustand

sehr gut (2022)

Vollständigkeit

vollständig

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