Pavillon-Vitrine mit 4 Büsten auf Postamenten

Pavillon-Vitrine mit 4 Büsten auf Postamenten

Humboldt eine Reise buchend, Metamorphose, ohne Titel, Nach Worten ringend

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

Der sechseckige gläserne Pavillon birgt auf polygonalen Postamenten vier Porträtbüsten. Matzner orientierte sich bei den drei Darstellungen Alexander von Humboldts an der 1823 von Christian Daniel Rauch geschaffenen Büste des Naturforschers. Die vierte Büste stellt Alexanders Bruder Wilhelm von Humboldt dar. Hier griff Matzner auf eine 1808 entstandene Büste des Bildungspolitikers und Diplomaten Wilhelm von Humboldt von Bertel Thorvaldsen zurück. Die Büste des Mitbegründers der Berliner Universität lautet ‚Nach Worten ringend‘. Alexander wird bei dem 70 cm hohen Werk ‚Humboldt eine Reise buchend‘ mit einem Bienenschwarm bedeckt, bei der Darstellung ‚Methamorphose‘ garnieren Tiere den Weltreisenden und verwandeln sein Antlitz in das eines Außerirdischen. Bei der Büste ‚ohne Titel‘ löst sich Alexander von HumboldtsGesicht und Brust in Flechtwerk auf. an eine der Glasscheiben des Pavillons sind Beschriftungen mit biographischen Daten zu den Humboldt-Brüdern angebracht (Jörg Kuhn).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Matzner, Gerald (Künstler:in)
1990, Büsten nach Rauch bzw. Thorvaldsen

Objekt­geschichte

Das Konzept zu einem Skulpturengarten auf dem Gelände des Auguste-Viktoria-Krankenhauses wurde bereits Ende der 1980er Jahre entwickelt und geht u. a. auf die Initiative des dort tätigen Chefarztes Professor Dr. med. Manfred L’age zurück. Maßgebliche Gedanken waren die Fragen um Trost und Genesungshilfe für Kranke und Besucher. Zeitgenössische Kunst sollte Denkanstöße während der Grenzerfahrung einer Krankheit geben. Beteilig an der Ausarbeitung waren neben L’age die Kunsthistoriker Jörn Merkert und und Eberhard Roters (Berlinische Galerie) sowie der Architekt Thomas Baumann und der Gartenarchitekt Elmar Knippschild. Finanzielle Förderung erfuhr das Projekt ab 1990 vom Senator für Bauen, Wohnen und Verkehr als „baubegleitendes gestrecktes Verfahren“. Im Mai 1999 wurde der Skulpturengarten des Auguste-Viktoria-Krankenhauses eröffnet, damals stellten hier 21 Künstler aus (einige Plastiken befanden und befinden sich zusätzlich im Innenraum). Die Ausstellung wurde 2000 erweitert und hat sich seitdem vielfach verändert, einige der ursprünglichen Objekte stehen heute nicht mehr vor Ort, zahlreiche andere, hauptsächlich Leihgaben der Berlinischen Galerie und Leihgaben und Schenkungen einzelner Künstler sind hinzugekommen. Das Objekt war, wie die beiden anderen benachbarten Werke Matzners, eine Leihgabe des Künstlers, nun vermutlich des Nachlasses. Es stellt den Versuch dar, eine klassische Porträtform in die Moderne zu übertragen, sich der dargestellten Person auf neue Weise zu nähern (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Technik

geformt (Büsten)
gebrannt
gefasst, teweilweise

Zustand

gut (gesamt, 2008)
verschmutzt (Pavillon, 2008), Innenbereich

Vollständigkeit

vollständig


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