Menschengruppe

Menschengruppe

Foto: Susanne Kähler, 2014, CC-BY-4.0

Vor dem mehrgeschossigen Gebäude der Polizeidirektion steht in einer gestalteten Grünanlage auf einem künstlichen Plateau mit Treppenzugang und einem Bodenbelag aus Klinkersteinen auf einem rechteckigen Bereich mit Betonboden die siebenfigurige Gruppe aus Bronze. Auf der linken Hälfte sitzt ein kleines Kind auf dem Boden und spielt mit einem Matschboxauto. Hinter dem Kind steht in einiger Entfernung ein weinendes Mädchen mit durchgedrücktem Rücken. Auf der rechten Hälfte des Bereiches stehen zwei Gruppen und eine einzelne Figur. Die Einzelfigur stellt einen älteren Mann dar, der seinen Kopf zur Seite gedreht hat. Die ihm nächste Gruppe zeigt eine breite stehende Frauenfigur. An ihrer Seite steht ein Mädchen, den Kopf an die Schulter der Älteren gelehnt. Die links folgende Gruppe zeigt zwei männliche Punks mit dem charakteristischen Irokesenschnitt als Frisur. Der rechte Punk ist ein Jüngling, der linke Punk ein bereits älterer Mann mit einer Bierflasche in der rechten Hand, die er vor sein gleich einem Suspensorium bekleideten Gemächt hält. Alle Figuren sind andeutungsweise bekleidet, die Oberflächen in der für Christa Biederbick typischen fladenhaften Formulierung. Die Punks tragen Motoradhosen mit deutlicher Körperbetonung. Nach der Vorstellung der Künstlerin gruppieren sich die sieben Menschen um ein nicht dargestelltes Ereignis. Jeder von den Dargestellten reagiert auf dieses nicht weiter konkretisierte Ereignis anders. Es sollen so unterschiedliche Verhaltensweisen verschiedener Menschen thematisiert werden. Die Menschen der Gruppe reagieren auf das Ereignis – denkbar sind etwa ein Unfall oder eine Hilfsaktion – in einem Verhaltensspektrum zwischen Desinteresse und Betroffenheit (Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Biederbick, Christa (Bildhauer:in)
1984

Datierungs­hinweise

Aufstellung 07.08.1984

Objekt­geschichte

Die vielteilige Plastik „Menschengruppe“ entstand im Rahmen von „Kunst am Bau“ in einem Wettbewerb, an dem sich außer Christa Biederbick noch vier weitere Künstler beteiligten. Ein thematischer Bezug zur Nutzung des Gebäudes als Polizeidirektion war nicht gefordert. Die Wettbewerbssiegerin Biederbick arbeitete ein Jahr an der Gruppe. Zuerst in Ton modelliert, dann abgeformt und in Gipsnegative zerlegt wurden die sieben Figuren im Wachsausschmelzverfahren in Bronze gegossen. Das Kunstwerk konnte am 7. August 1984 aufgestellt und eingeweiht werden. Die Kosten beliefen sich einschließlich Material und Künstlerinnenhonorar auf etwa 130.000,- DM (Susanne Kähler).

Verwendete Materialien

Bronze (Figuren) (Materialarchiv)
Zement (Standfläche) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Figuren)
montiert

Zustand

beschmiert (2014), leicht
verschmutzt (2014), leicht
korrodiert (2014), leicht
biogener Bewuchs (2014), leicht
locker (2014), Figur des Mannes u. Fig. d. weinenden Mädchens

Vollständigkeit

vollständig


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