Mädchen aus Yucatan

Mädchen aus Yucatan

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

Bronzefigur über rechteckiger sehr flacher Plinthe, aufgestellt auf einem rechteckigen Betonsockel. Die Figur ist nahezu abstrakt, ist aber hauptsächlich anhand des Kopfes mit langem Pferdeschwanz als stark stilisierte menschliche Figur zu erkennen. Sie hat eine betont aufrechte Haltung. Der Körperaufbau, dessen Struktur zahlreiche Durchbrechungen aufweist, ist alternierend aus glatten und rauen Flächen aufgebaut. (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Reuter, Erich F.Künstler_In1964
Objektgeschichte
Das Konzept zu einem Skulpturengarten auf dem Gelände des Auguste-Viktoria-Krankenhauses wurde bereits Ende der 1980er Jahre entwickelt und geht u. a. auf die Initiative des dort tätigen Chefarztes Professor Dr. med. Manfred L’age zurück. Maßgebliche Gedanken waren die Fragen um Trost und Genesungshilfe für Kranke und Besucher. Zeitgenössische Kunst sollte Denkanstöße während der Grenzerfahrung einer Krankheit geben. Beteilig an der Ausarbeitung waren neben L’age die Kunsthistoriker Jörn Merkert und und Eberhard Roters (Berlinische Galerie) sowie der Architekt Thomas Baumann und der Gartenarchitekt Elmar Knippschild. Finanzielle Förderung erfuhr das Projekt ab 1990 vom Senator für Bauen, Wohnen und Verkehr als „baubegleitendes gestrecktes Verfahren“. Im Mai 1999 wurde der Skulpturengarten des Auguste-Viktoria-Krankenhauses eröffnet, damals stellten hier 21 Künstler aus (einige Plastiken befanden und befinden sich zusätzlich im Innenraum). Die Ausstellung wurde 2000 erweitert und hat sich seitdem vielfach verändert, einige der ursprünglichen Objekte stehen heute nicht mehr vor Ort, zahlreiche andere, hauptsächlich Leihgaben der Berlinischen Galerie und Leihgaben und Schenkungen einzelner Künstler sind hinzugekommen. Die Figur „Mädchen von Yucatan" ist sichtlich von der Kunst Mexikos inspiriert, wie der Titel mit der Nennung der mexikanischen Halbinsel Yucatan suggeriert. Dabei ist das statische Element der aus der figürlichen Maya-Kunst, ihre Kantigkeit und das ruinenartige der Architektur aufgenommen worden. Die Inspiration holte sich Reuter, seinen Biographen zufolge, beim Besuch seines Bruders, des Dokumentarfilmers Walter Reuter an den Grabungsstätten in Mexiko. Es sind mehrere Exemplare von der Figur entstanden. Der Leihgeber dieser Bronzeplastik, Andreas Karpen, ist Autor des 2005 erschienen Verzeichnisses zum Werk Reuters. Die Plastik nimmt im Kontext des Skulpturengartens insofern eine Sonderstellung ein, als dass sie wesentlich älter ist, als die übrigen dort aufgestellten Werke. Reuter gehört zu den Vorläufern der ansonsten hier repräsentierten Generation Berliner Bildhauer (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
PlastikBronze
SockelBeton
Technik
Plastikgegossen
Sockelgegossen
Inschriften
Plakette (appliziert, gegossen, geschnitten, graviert, ausgelegt)
auf dem Sockel, rechts vorne
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2008
korrodiert, leicht2008
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Karpen, Andreas: Erich F. Reuter : Monographie und Werkverzeichnis, München, 2005.

Ihre Information ist gefragt