Kinderfries „Erholung nach der Arbeit in Wissenschaft und Kunst“

Oberhalb der beiden äußeren Fenster im zweiten Obergeschoss der Villa Herter befinden sich zwei große Friese, die beide um die Hausecke zu den seitlichen Gebäudeteilen weitergeführt sind.
Das linke Relief ist von märkischer Kiefer und Lorbeerbaum gerahmt und zeigt Szenen der häuslichen Arbeit und des Lernens. Links sind zwei Kinder mit Spaten und Gemüsekorb mit der Gartenarbeit beschäftigt, daneben unterrichtet eine in Rückenansicht gezeigte weibliche Idealfigur ein Mädchen im Spinnen. Rechts erteilt ein Mann aus dem auf seinen Knien gehaltenen Folianten den beiden vor ihm stehenden und über einen großen Globus gebeugten Kindern, geografischen Unterricht. Im mittleren Hintergrund die Darstellung einer Pallas Athene, die in der erhobenen rechten Hand eine Eule, das Symbol der Weisheit, trägt. Zu ihren Füßen ringelt sich die Schlange. Die Äste der Kiefer sind um die Ecke des Gebäudes herum gezogen und bilden den Anfang der seitlichen Relieftafel. Diese zeigt eine liegende Sphinx, auf deren Rücken ein nacktes Kind mit hochgezogenem Bein sitzt. Sein Kopf ist in die rechte Hand gelegt, sein Arm auf dem Sphinx-Kopf abgestützt.
Das rechte Relief, seitlich gerahmt von Apfelbaum und Eiche, zeigt in der Mitte eine weibliche Idealfigur, die sich auf eine Leier stützt und mit erhobener Hand den Takt für die links neben ihr hockende Kindergruppe mit Flöte und Gesangbuch zählt. Ihr Blick ist auf einen kleinen Knaben gerichtet, der auf sie zuläuft und dabei von einer männlichen Gestalt gestützt wird. Dahinter ein kindliches Paar, das im Tanz von einem Hund gestört wird. Die Äste des Apfelbaumes verlaufen um die Gebäude-Ecke bis zum seitlichen Relieffeld. Hier die Darstellung von einem schilfumstandenen See, über den ein Schwan mit Amor auf dem Rücken gleitet (Nicola Vösgen).