Die Untersuchungshaftanstalt Moabit liegt in dem Karrée zwischen Alt-Moabit, der Rathenower Straße und der Invalidenstraße in Berlin-Moabit. Die Justizeinrichtungen, die auch das Landes- und Amtsgericht Berlin umfassen, fügen sich zu einem stadtbild-prägenden Baukomplex zusammen. Die Fassaden sind mit Ziegelsteinen verkleidet. Die Gefängnisanlage ist sternförmig angelegt. Mittig befindet sich eine Halle mit kuppelförmigen Dach. An dem ergänzenden Betonbau in Alt-Moabit, an dem der Eingang zum Parkhaus ist, befindet sich eine vertikal angelegt Fassadenplastik mit dem Titel “Iustitia” (Layla Fetzer).
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Hermann, Heinrich (Architekt:in)
1877-1881
Busse, August Wilhelm Martin Heinrich (Architekt:in)
1905-1912, Ergänzung der kriegszerstörten Bauten: 1963-1967
Objektgeschichte
Die Geschichte des Gebäudekomplexes geht bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Zwischen 1877 und 1881 wurde die Untersuchungshaftanstalt Moabit im Auftrag der Königlichen Ministerial-Bau-Kommission von Oberbaudirektor von Heinrich Hermann, unter der Mitwirkung von August Busse, errichtet. Der Komplex umfasste auch das frühere Frauengefängnis, das sich ursprünglich zwischen den beiden Flügeln des Kriminalgerichts befand. Dahinter befindet sich ein sternförmig angelegter Bau mit Zentralhalle, der früher das Männergefängnis beherbergte. Während des Krieges wurden Teile der Untersuchungshaftanstalt zerstört. Anstelle des Verwaltungsgebäudes in Alt-Moabit, wurde zwischen 1963 und 1967 ein Betonbau errichtet (vgl. Denkmaldatenbank Berlin: https://denkmaldatenbank.berlin.de/daobj.php?obj_dok_nr=09050319). “Die Haftanstalt gehört zu den wenigen noch erhaltenen Gefängnissen des 19. Jahrhunderts, die nach dem panoptischen System angelegt worden sind. Die Zellenflügel gehen sternförmig von einer Zentralhalle ab. Das Aufsichtspersonal kann vom Inspektionspunkt der Zentralhalle alle Flügel und Zellentüren ohne Stellungswechsel überwachen. War das vorgelagerte Kriminalgericht seiner staatlichen Bedeutung entsprechend als Repräsentationsbau im Rundbogenstil gestaltet, zeigen die heute freigestellten Gefängnisgebäude den nüchternen, sparsamen preußischen Baustil der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie sind ein anschauliches Beispiel für die Architektur von Heinrich Herrmann, der in der Tradition der Berliner Schinkelschule große öffentliche Bauten entwarf. [...] Die Untersuchungshaftanstalt für Kriminaldelikte, die ursprünglich mehr als 1.200 Gefangene aufnehmen konnte, ist eine bedeutende Stätte der Berliner Justizgeschichte.” (Quelle: Denkmaldatenbank Berlin: https://denkmaldatenbank.berlin.de/daobj.php?obj_dok_nr=09050319).
Zustand
Vollständigkeit