Historischer Brunnen

Historischer Brunnen

Historischer Brunnen vor dem Lokal zum Paddenwirt

Foto: Detlev J. Pietzsch, 2009, CC-BY-4.0

Schmuckbrunnen in Gestalt eines Ziehbrunnens. Auf einem aus verschiedenen Blöcken zusammengefügten, achteckigen Sockel aus rötlich geflecktem Marmor grobkörniger Qualität ruht ein achteckiges Brunnenbecken. Das Becken imitiert (?) mediterrane Vorbilder, wie sie etwa durch Aushöhlung antiker und mittelalterlicher Säulenkapitelle entstanden sind. Die Beckenwände zeigen eine Dekoration aus stilisierten Akanthusblättern. Dieser Schmuck geht auf mittelalterliche Vorbilder zurück, die ihrerseits bereits antike korinthische Kapitelle zitieren. Die Hauptschauseite zeigt ein Wappen mit dem heraldischen Motiv eines Greifvogels. Die als Aufmontierung erscheinende, schmiedeeiserne Verzierung, die merkwürdigerweise aus dem ursprünglichen Schöpfbrunnen offenbar einen (vorgeblichen) Ziehbrunnen machen sollte, wurde 1987 hinzugefügt (Jörg Kuhn).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Unbekannt (Bildhauer:in des Originals)
1987, vermutlich neuzeitliches Imitat

Kunsch, Hans-Joachim (Kunstschmied:in)
Künstler der schmiedeeisernen Verzierung von 1987

Datierungs­hinweise

moderne Überarbeitung eines undatierten alten Schöpfbrunnens

Objekt­geschichte

Das Brunnenbecken und der Sockel dürften aus dem Kunsthandel stammen. Ob es sich um ein mittelalterliches Original handelt oder insgesamt eine Nachschöpfung späterer Zeit, ist nicht eindeutig zu bestimmen. Bis zum Beweis des Gegenteils ist davon auszugehen, dass es sich um ein neuzeitliches Imitat etwa des späten 19. oder frühen 20. Jahrhunderts handelt. Die schmiedeeiserne Verzierung, die merkwürdigerweise aus dem Schöpfbrunnen offenbar einen Ziehbrunnen machen soll, wurde 1987 von Hans-Joachim Kunsch gearbeitet. Die Bezeichnung „Historischer Brunnen“ unterstreicht den Wunsch des Auftraggebers des „Nikolai-Viertels“ und des Städteplaners Otto Stahn, dem in den 1980er Jahren geschaffenen Neubauviertel um die Nikolaikirche die Aura eines historischen Stadtkerns zu geben (Jörg Kuhn).

Maße

(Sockel)
Durchmesser
(Becken)
Durchmesser
Höhe

2 m

1.4 m
0.95 m

Verwendete Materialien

Marmor (Becken) (Materialarchiv) , rot gefleckter
Marmor (Sockel) (Materialarchiv) , rot gefleckter
Eisen (Dekor) (Materialarchiv)

Technik

behauen (Becken)
behauen (Sockel)
zusammengefügt
geschmiedet (Dekor)

Zustand

gut (gesamt, 2009)
Materialausbrüche (Brunnen, 2009), kleine
oxidiert (Eisenelemente, 2009), leicht

Vollständigkeit

vollständig, in der Überarbeitung von 1987

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