Hellas

Hellas

Königsfigur

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Abstrakte Bronzeskulptur. Die Figur steht auf einer flachen, quadratischen, in den Rasen eingelassen Sockelplatte. „Hellas“ ist die antike Eigenbezeichnung Griechenlands. Fehrenbach griff die Bezeichnung auf und verarbeitete sie in einer abstrakten mythologischen „Königsfigur“ im Stil des Informel. Er modelliere eine hochragende, aus Knubbeln gebaute, sitzende Figur (auf einem Thron?) (vgl. Heinz Ohff, in: Gerson Fehrenbach, Plastiken und Zeichnungen 1955-79. Ausstellungskatalog 1979 Neuer Berliner Kunstverein. Berlin 1979). Dabei verschmolz der senkrecht gestellte turmartige Körper mit abstrakten und organischen Formen (vgl. Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt: http://www.kunst-im-oeffentlichen-raum-frankfurt.de/de/page28.html?id=21; abgerufen 12/2018). Es entstand eine gegenstandslose, eigentümliche Körperhaftigkeit, die den Betrachter einnimmt. „Die (…) anthropomorphe Plastik thematisiert das Hauptmotiv des Künstlers: die menschliche Figur als stehende, gestürzte oder wie hier als sitzende (…) Gestalt. Trotz Abstraktion und Verfremdung durch autonome organisch wuchernde Formen bleibt sie durch das Verhältnis der Proportionen und Formanspielungen – Kopf, Rumpf, Beinstümpfe – figurativ erkennbar, wenn auch als fragmentierter Torso. Angeregt zu dieser Arbeit wurde Fehrenbach vermutlich durch die sitzenden Torsi in Athener Museen, die er anlässlich seiner Griechenlandreise 1961 sah“ (s.: Zabel-Zottmann: Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn, Inaugural-Dissertation der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn. Bonn 2012, Teil 2 Katalog Nr.65) (Jürgen Tomisch).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Fehrenbach, Gerson (Bildhauer:in)
1966

Objekt­geschichte

Die Bronzeplastik „Hellas“ hatte Gerson Fehrenbach bereits 1966 geschaffen. Nach 1992 kam sie auf dem Biomedizinischen Forschungscampus Berlin-Buch, im Skulpturenpark des Max-Delbrück-Centrums zur Aufstellung. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) wurde 1992 gegründet. Das MDC ist hervorgegangen aus drei Zentralinstituten für Molekularbiologie, Krebsforschung sowie Herz- und Kreislaufforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin-Buch. Nach der Gründung des MDC wurden Werke der bildenden Kunst mehr und mehr zu gestaltenden Elementen in Gebäuden und auf dem Campus (vgl. Bielka, Heinz: Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch. Berlin 2010). „Der Skulpturenpark des MDC wurde 2000 eingeweiht. Die Exponate erwarb das MDC aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie in Höhe von 1,5 Millionen Mark. Sie sind auf dem Campus Berlin-Buch sowie in verschiedenen Gebäuden des MDC und des Campus ausgestellt. Die Auswahl der Kunstwerke für den Skulpturenpark trafen Vertreterinnen und Vertreter des Museumspädagogischen Dienstes Berlin, des Künstlerhofs Buch, der Akademie der Künste, der Stiftung Berlinische Galerie, der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie des MD“ (Homepage MDC: https://www.mdc-berlin.de/de/wissenschaft-und-kunst; abgerufen 12/2018). Die Skulpturen liegen eingebettet in eine Parklandschaft. Weitere Bronzegüsse des Kunstwerks befinden sich in Bonn und in Berlin-Moabit, Dortmunder Straße, dort in Verbindung mit einer Brunnenanlage (Jürgen Tomisch).

Maße

(Plastik)
Höhe
Breite
Tiefe

1.7 m
0.95 m
1.03 m

Verwendete Materialien

Stein (Sockelplatte) (Materialarchiv)
Bronze (Plastik) (Materialarchiv)

Technik

behauen (Sockelplatte)
geglättet
eingelassen
gegossen (Plastik)

Inschriften

Plakette (appliziert)
an der Sockelplatte
»GERSON FEHRENBACH / HELLAS / 1966, BRONZE / DAUERLEIHGABE DES KÜNSTLERS«

Zustand

gut (gesamt, 2018)

Vollständigkeit

vollständig


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