Heinrich-Heine-Denkmal

Heinrich-Heine-Denkmal

Foto: Detlev J. Pietzsch, 2009, CC-BY-4.0

Das Denkmal zeigt den Dichter, Schriftsteller und Philosophen als überlebensgroße, auf einem Hocker sitzende Figur. Der Komposition liegt die pyramidale Form zugrunde. Der Dichter agiert mit scheinbar beweglichen, weit auseinander gestellten Beinen und in den Raum greifenden Armbewegungen. Die schlichte Kleidung ist überzeitlich formuliert und nur wenige Details erinnern an die Mode aus Heines Lebenszeit. Der Kopf ist unbedeckt und das freundlich blickende Gesicht ist leicht zur Seite gewendet. Die Figur besitzt eine rechteckige Plinthe. Mit dieser steht sie auf einem rechteckigen Kalksteinsockel, in dessen obere Hälfte ein umlaufendes Relief mit breiten Stegen oben und unten eingetieft ist. Hier sind figürliche Szenen aus Heines Werk dargestellt und ein stilisiertes Spruchband trägt vorne eine auf das Dargestellte bezogene Inschrift (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Grzimek, WaldemarBildhauer_In1954
des Modells
Datierungshinweise
Einweihung des Neugusses am heutigen Ort: 13.12.2002
Objektgeschichte
Schöpfer des Modells war der in Ost und west wirkende Bildhauer Waldemar Grzimek, der 1954 den Auftrag dazu vom Kulturfonds von Groß-Berlin (DDR) erhalten hatte. Der erste Bronzeguss von 1955 wurde aus politischen Gründen nicht am vorgesehenen Ort aufgestellt, sondern erst 1958 am Rand des fernen Weinbergparks. 1997 begann eine Diskussion um eine, dann nicht realisierte, Umsetzung dieses Denkmals. Eine Zweitausführung, von einem privaten Mäzen, dem Unternehmer Peter Dussmann, mit 125.000 Euro finanziert, konnte am 13.12.2002 „Am Festungsgraben“ nahe dem Gorki-Theater (ehem. Hauptsitz der Sing-Akademie zu Berlin) am Kastanienwäldchen nahe der Straße Am Festungsgraben, dem 1954 vorgesehenen Platz, eingeweiht werden (Jörg Kuhn).
Maße
gesamtHöhe2.1 m
Verwendete Materialien
SockelKalkstein
PlastikBronze
Technik
Sockelbehauen
geglättet
Plastikgegossen
Inschriften
Tafel (gegossen, eingelassen)
am Sockel, linke Seite
WALDEMAR GRZIMEK / DENKMAL HEINRICH HEINE / (13.12.1797 - 17.02.1858) / Die 1955 für das Kastanienwäldchen geschaffene / Plastik missfiel dem Auftraggeber, sie wurde / 1958 im Volkspark am Weinberg aufgestellt. / Dort erfreut sie noch immer die Menschen. / Dank dem von Peter Dussmann gestifteten Neuguss / nun auch am ursprünglich geplanten Standort. / 13. DEZEMBER 2002
Inschrift
auf dem Sockelrelief, vorne
Wir ergreifen keine Idee, sondern die / Idee ergreift uns und knechtet uns und peitscht uns in die Arena hinein, dass / wir wie gezwungene Gladiatoren für sie kämpfen. / Heinrich Heine / geb. 13.12.1797 in Düsseldorf / gest.17. 2.1856 in Paris
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2009
Sockelkantebeschädigt, leicht2009
Sockelbeschmiert, leicht2009
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Klother, Eva-Maria: Denkmalplastik nach 1945 bis 1989 in Ost- und Westberlin, 1998.
  • Hoffmann, Thomas R.: Public art Berlin : Spaziergänge zur Kunst, Stuttgart, 2018, S. 19-21.

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