Heinrich-Böll-Stele

Heinrich-Böll-Stele

Foto: Susanne Kähler, 2013, CC-BY-4.0

Im Zugangsbereich zur Stadtbezirksbibliothek „Heinrich Böll“, im Verlauf einer gepflasterten Treppenanlage, steht auf einem polierten, graugefleckten und rechteckigen Granitsockel eine Bronzestele mit dem Porträt Heinrich Bölls. Förster bildete den Schriftsteller als torsierte Halbfigur ohne Arme und bezog sich bei der Gesamtgestaltung des Denkmals auf die klassische Form der Herme. Eine Plinthe mit annähernd rechteckigem Grundriss verjüngt sich rasch nach oben und bildet einen hohen schlanken Standfuß aus, dessen Oberfläche mit abstrakten Reliefformen gestaltet ist und der sich etwa in Höhe der Hüften der Figur wieder verbreitert und zunehmend in die Form des Oberkörpers verwandelt. Bis auf einen angedeuteten Kragen ist keine Kleidung zu identifizieren. Der Kopf und die Gesichtszüge sind porträthaft ausgebildet. Stilistisch wäre das Porträt zwischen Impressionismus und Realismus angesiedelt (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Förster, WielandBildhauer_In1988
Fa. Marc KreppGießerei
Datierungshinweise
Guss 1996, Aufstellung am 23.05.1996
Objektgeschichte
Die 1996 in Bronze bei der Kunstgießerei Marc Krepp in Weißensee ausgeführte Büste war bereits 1988 im Modell fertiggestellt worden (so Hörisch/Krause, 2004, S. 183). Förster fühlte sich nach eigener Aussage dem Dichter Heinrich Böll aufgrund von dessen humanitärer Haltung besonders verbunden, insbesondere habe ihn dessen Erzählung „Die Waage der Balecks“ (1953) beeindruckt. Die Gesichtszüge Bölls bei dem Porträt seien „(…) gezeichnet durch Hingabe, selbst auferlegte und durchgestandene Verantwortung.“ (Förster, Labyrinth, 1988, S. 80-81; zitiert in Hörisch/Krause, 2004, S. 183).
Maße
BüsteHöhe1.94 m
Verwendete Materialien
BüsteBronze
SockelGranit
Technik
Büstegegossen
Sockelbehauen
geglättet
poliert
Inschriften
Inschrift (vertieft)
Sockelfront
HEINRICH BÖLL / 1917 - 1985
Bezeichnung
Plinthe
fö / 88
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2013
verschmutzt, leicht
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Hoerisch, Malwine: Prenzlauer Berg - Kunstspaziergänge, Berlin, 2004, S. 182-183.
  • Förster, Wieland: Labyrinth : 34 Zeichn. 1974 - 85 sowie Notizen über d. Entstehung e. Zyklus u. Arbeitstagebuch, Berlin, 1988, S. 80-81.

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