General Hans Carl von Winterfeldt

General Hans Carl von Winterfeldt

Foto: Sophia Peix, 2019, CC-BY-4.0

Gesockeltes Standbild im zeitgenössischen Kostüm

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Kiss, August Karl EduardBildhauer_In der Nachschöpfung1857-1862
Räntz, Johann David d. J.Bildhauer_In des Vorbilds
Räntz, Johann Lorenz WilhelmBildhauer_In des Vorbilds
Adam, Francois-GaspardEntwurf
vermutlich
Königliches Gewerbe-InstitutGießerei
Bildgießerei Kraas (Berlin, West)Gießerei
der Restaurierung 2008/09
Heinke, HerbertBeteiligte_r
Rekonstruktion des Sockels
Datierungshinweise
Wiederaufstellung und ergänzung 2009
Objektgeschichte
Das Denkmal für Hans Carl von Winterfeldt (1707-1757) war das zweite der Generalsdenkmäler, die König Friedrich II. in Preußen in Auftrag gab. Die Auftragserteilung erfolgte am 22. Januar 1759 an Francois-Gaspard Adam (1710-1761) und wurde wenig später von dessen Nachfolger und Neffen Sigisbert-Francois Michel (1728-1811) übernommen. 1771 gab Michel auf und der Auftrag wurde an Johann David Räntz den Jüngeren und seinen Bruder Johann Lorenz Wilhelm Räntz vergeben. Die Ausführung in Carraramarmor erfolgte 1774 bis 1777. Die Enthüllung auf dem Wilhelmplatz fand Ende 1777 statt. Unter König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen wurden aus unterschiedlichen, sowohl konservatorischen, ästhetischen als auch politischen Gründen von den mittlerweile sechs Generals-Denkmälern "Kopien" genommen, um diese dauerhafter in Bronze gießen zu lassen. Bei der spätbarocken Figur des Generals von Winterfeldt kam es zu einer Neuinterpretation. August Kiss erhielt 1855 den Auftrag zum neuen Winterfeldt-Denkmal und modellierte 1857-1860 eine naturalistische Figur. 1862 wurde der neue Sockel geschaffen, diesmal aus poliertem Granit. Das marmorne Standbild gelangte zunächst ins Königliche Lagerhaus an der Klosterstraße, dann ins Kadettenhaus in der Neuen Friedrichstraße, war zwischen 1878/1882 und 1903 in der Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde aufgestellt und kam schliesslich 1904 ins kleine Treppenhaus des neu errichteten Kaiser-Friedrich-Museums (Bode-Museum). 1936 wurden alle sechs bronzenen Generalsdenkmäler an die Ostseite des Wilhelmplatzes versetzt und gegen Kriegsende 1944/1945 vermutlich magaziniert. Zwischen 1987 und 1991 Aufstellung im Lustgarten auf einem Interimssockel. Wegen Vandalismus magaziniert. Am 29. April 2009 erfolgte die feierliche Wiederaufstellung des restaurierten und mit einem nach alten Fotografien nachgeschaffenen Granitsockel versehenen Denkmals. Da der historische Aufstellungsort am Wilhelmplatz nicht mehr zur Verfügung stand, erfolgte die Wiederaufstellung auf dem nahen Zietenplatz. Initiatoren und Kostenträger waren die Schadow Gesellschaft Berlin e. V. und das Landesdenkmalamt Berlin. Die Einweihungsfeier gestaltete unter anderem der Maler und Grafiker Johannes Grützke (1937-2017) (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
FigurBronze
SockelGranit
Technik
Figurgegossen
Sockelbehauen
poliert
montiert
Inschriften
Inschrift (gegossen)
am Sockel, Vorderseite
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe links
VON KISS
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe hinten
AUSGEFÜHRT IM KÖNIGLICHEN GEWERBE-INSTITUTE 1860
ZustandZeitpunkt
gut, seit 20092019
Vollständigkeit
vollständigseit 2009

  Nachweise

  • Gehrmann, Klaus: Zur Wiederaufstellung der Generalsdenkmäler von Johann Gottfried Schadow, Berlin, 2008, S. 14-15.
  • Berger, Ursel: Enthüllt: Berlin und seine Denkmäler: Zitadelle, Berlin, 2017, S. 22-25 (Katalog).
  • Berger, Ursel: Enthüllt: Berlin und seine Denkmäler: Zitadelle, Berlin, 2017, S. 104-109 (Bd. I).
  • Bloch, Peter: Ethos und Pathos: die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin, 1990. (Aufsatzband und Kurzbiographien)
  • Demps, Laurenz: Berlin-Wilhelmstraße : eine Topographie preußisch-deutscher Macht, Berlin, 2010.
  • Missmann, Max: Berliner Plätze, Berlin, 2001.
  • Mende, Hans-Jürgen: Berlin Mitte, Berliner Bezirkslexikon, Berlin, 2001.

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