Gefallenendenkmal

Gefallenendenkmal

Foto: Susanne Kähler, 2005, CC-BY-4.0

Das Gefallenendenkmal bildet das Zentrum einer halbrunden Platzanlage am westlichen Rand des Stadtplatzes Alt-Lietzow, der heute noch als Gesamtanlage in seiner äußeren Form an die ursprüngliche Funktion eines Dorfangers erinnert. Der halbrunde Platz ist mit hellgrauen Granitsteinen gepflastert, schmiedeeiserne Bänke mit weiß lackierten Holzauflagen vor einer Buchenhecke umgeben den Platz. Das Monument hat einen rechteckigen Grundriss und steht um vier Stufen erhöht. Der architektonisch gestaltete Sandsteinsockel hat die Form eines Scheinsarkophags mit Säulen dorischer Ordnung an den vier Ecken. Das Gebälk ist mit Eierstabfriesen und lesbischem Kyma verziert. Der Fries trägt Rosetten an den Kantenenden. An den vier Seiten des Scheinsarkophags waren ursprünglich Bronzetafeln eingelassen. Heute befinden sich lediglich an den Längsseiten moderne Tafeln mit jeweils vier Bronzerosetten an den Ecken. Dieser architektonisch gestaltete Sockel wird durch die liegende Figur eines männlichen Löwen aus Sandstein mit erhobenem Kopf gekrönt. Der Löwe hält seine linke Vorderpranke auf den Resten einer Burgfestung (Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Wolff, Albert (Bildhauer:in)
1873-1875

Stier, Hubert (Architekt:in)

Datierungs­hinweise

1900 Umgestaltung der Anlage; Bronzetafeln teilweise um 1985 neu geschaffen

Objekt­geschichte

Auf der Denkmalkartei Charlottenburg (Version um 1990) ist die Inschrift einer der heute fehlenden Tafeln (der vorderen Tafel) genannt: "Den in den glorreichen Kaempfen für König und Vaterland 1864, 66, 70 u. 71 gefallenen Kriegern dieser Stadt / Die Bürgerschaft Charlottenburgs 1875". Jutta von Simson (von Simson 1982, S. 151-152) spricht davon, dass sich an den beiden Längsseiten und an der hinteren Seite ursprünglich Tafeln mit den Namen der in den Kriegen von 1864 bis 1871 Gefallenen befunden haben. Das Denkmal war ursprünglich als Denkmal für diese Kriege errichtet worden und erhielt (wohl erst nach 1985) seine heutige Bestimmung. Die Denkmaldatei Charlottenburg (Stand Juni 2000) zeigt eine (von Jutta v. Simson 1982 nicht erwähnte) Tafel, die sich zu dem Zeitpunkt an der Westseite (Schmalseite) des Denkmals befunden hat, diese trug mit applizierten Lettern die Inschrift: "ENTWURF BAUMEISTER / HUBERT STIER / AUSFÜHRUNG BILDHAUER / ALBERT WOLFF / EINWEIHUNG 1875" (einige Lettern fehlten) (Susanne Kähler).

Technik

gemeißelt (Sandstein)
behauen
gegossen (Tafeln)
zusammengefügt (gesamt)

Inschriften

Tafel (gegossen)
am Objekt, südliche Seite
»ZUM GEDENKEN / DER TOTEN DES / 2. WELTKRIEGES / 1939 – 1945«

Tafel (gegossen)
am Objelt, nördliche Seite
»ZUM GEDENKEN / DER TOTEN DES / 1. WELTKRIEGES / 1914 - 1918«

Zustand

verwittert (2005)
beschmiert (2005)
veralgt (2005)
biogener Bewuchs (2005)

Vollständigkeit

unvollständig, Bronzetafeln der Schmalseiten fehlen


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