Auf einer rechteckigen von hüfthohen Büschen umgebenen mit ziegelrot eingefassten Granitsteinen gepflasterten Fläche steht das Denkmal für den Architekten der sich hier befindlichen Waldsiedlung Zehlendorf, Bruno Taut. Die gesockelt aufgestellte Gedenktafel wird des nachts durch zwei davor in das Pflaster eingelassene quadratische Lampen beleuchtet. Das Monument besteht aus einem schlichten aus rötlichem Ziegel gemauerten, längsrechteckigen Sockel, auf dem mit sechs Bronzedübeln eine Bronzetafel aufmontiert wurde. Die Tafel hat die Form eines dreiseitigen geöffneten Flyers, die drei Flächen stehen im weiten Winkel zueinander. Vorder- und rückseitig sind jeweils alle drei Flächen mit erhabenen Inschriften versehen. Auf der linken Fläche der Vorderseite ist zudem als flaches Relief das Porträt des Architekten Bruno Taut eingearbeitet (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Datierungshinweise
2003 Heckeneinfassung des Denkmalortes
Objektgeschichte
1926 wurde das Gebiet der heutigen Waldsiedlung Zehlendorf, ein Teil des von dem Holzfabrikanten Adolf Sommerfeld 1922 erworbenen Waldgebietes im Siedlungsbereich Onkel-Toms-Hütte, von der Gehag erworben. Es entstand in den Jahren danach die Waldsiedlung Zehlendorf mit ca. 2200 Wohnungen nach Entwürfen Bruno Tauts unter Mitwirkung Hugo Härings und Otto Rudolf Salvisberg. Die Siedlung besteht aus zwei- bis viergeschossigen Einzel- Doppel und Reihenhäusern, gegliedert in kurze und lange Zeilen, gestrichen nach einem für Taut typischen differenzierten Farbkonzept. Zur Erschließung des Gebietes wurde 1929 der U-Bahnhof Onkel-Toms-Hütte nach Entwurf Alfred Grenanders errichtet, die zwei den Bahnhof flankierenden Ladenstraßen aus dem Jahre 1931 wurden von Otto Rudolf Salvisberg konzipiert. Das Ensemble gehört zu den wichtigsten Denkmälern der Berliner Siedlungsarchitektur der 1920er Jahre. Das von der traditionsreichen Bildgießerei Seiler in Berlin-Schöneiche in Bronze gegossene Gedächtnismal für Bruno Taut, entworfen und modelliert von der Zehlendorfer Künstlerin Annelies Rudolph und errichtet im Auftrag der Gehag, erinnert an einen der richtungsweisenden Architekten der Wohnsiedlung. Im Dezember 2003 wurde das Monument im Auftrag der Gehag anlässlich des Todestages von Taut (gest. am 24.12.1938) mit einem grünen Ligusterheckenband versehen (vgl. Claudia Fuchs: Gedenken an Bruno Taut, in: Berliner Zeitung, vom 29.12.2003, S. 28) (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
Bronze (Tafel) (Materialarchiv)
Klinker (Sockel) (Materialarchiv)
Inschriften
Inschrift (gegossen)
am Objekt, Vorderseite
»BRUNO TAUT / 1880-1938«
Inschrift (gegossen)
am Objekt, Vorderseite
»GEBOREN 4.5.1880 / IN KÖNIGSBERG / 1921 STADTBAURAT / VON MAGDEBURG / 1924 ARCHITEKT / DER GEHAG / 1930 PROFESSOR / FÜR WOHNUNGSBAU / U. SIEDLUNGSWESEN / A. DER TECHNISCHEN / UNIVERSITÄT BERLIN / 1931 MITGLIED / DER PREUSSISCHEN / AKADEMIE / DER KÜNSTE BERLIN / 1933 EMIGRATION / NACH JAPAN UND / 1936 IN DIE TÜRKEI / 1938 AUSGEBÜRGERT / IN ISTANBUL / GESTORBEN 24.12.1938«
Inschrift
am Objekt, Vorderseite
»ARCHITEKTUR / IST DIE / KUNST DER / PROPORTION«
Bezeichnung (gegossen)
an der Kante links oben
»AR / 92«
Bezeichnung (gegossen)
an der Kante an der unteren Kante rechts
»GUSS SEILER«
Inschrift (gegossen)
am Objekt, Rückseite
»(linke Fläche:) BRUNO TAUT PRÄGTE / ENTSCHEIDEND DAS / SIEDLUNGSWESEN, / DIE WALDSIEDLUNG / ONKEL TOM / ZEHLENDORF, / HUFEISENSIEDLUNG / BRITZ, CARL LEGIEN- / SIEDLUNG, / PRENZLAUER BERG / SIND MARKSTEINE / AUS DEM WERK VON / BRUNO TAUT. (mittlere Fläche:) ALS ARCHITEKT DER / GEHAG ENTWARF / BRUNO TAUT IN DEN JAHREN 1924-1931 / RUND 10.000 / WOHNUNGEN / FÜR UNS. / DIE WOHNUNG / VERKNÜPFT DEN / EINZELNEN MIT DEN / NACHBARN DER / SIEDLUNG, DEM / UMFELD, DER NATUR / UND SEINER STADT. (rechte Fläche:) DAS HAUS-/ BIRKE, / KIEFER, / BLUMEN / UND WIESE / GEHÖREN /DAZU.«
Zustand
Vollständigkeit
Wenn Sie einzelne Inhalte von dieser Website verwenden möchten, zitieren Sie bitte wie folgt: Autor*in des Beitrages, Werktitel, URL, Datum des Abrufes.