Gedenkstein für den Hofmarschall Ernst von Bredow

Gedenkstein für den Hofmarschall Ernst von Bredow

Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Über einem profilierten, von einer herabhängenden floralen Girlande überschnittenen Sockel ist über einem ausladenden, amboßartig geformten Unterbau ein durch eine Draperie teilverhüllter Scheinobelisk aufgesetzt, der als Träger der Widmungsinschrift dient. Rechts neben dem Obelisken steht eine urnenartige Deckelvase. Links vor dem Obelisken sitzt auf dem ausladenden Unterbau die nur spärlich im Hüftbereich bedeckte Figur eines geflügelten Genius, der in der Gestaltung an Darstellungen des Zeit- und Totengottes Chronos erinnert. Dieser „Genius der Zeit“ hat seinen rechten Arm dergestalt zur Inschrift erhoben, dass der Eindruck vermittelt wird, er selbst habe sie soeben in den Stein eingemeißelt. Sein Blick ist diesem Geschehen entsprechend zugewendet. Rechts neben ihm hat sich ein nackter dicklicher kleiner Putto in die vom Obelisken herabwallende Stoffdraperie hineingeschmiegt. Der Liegende scheint zu schlafen, den Kopf mit dem pausbackigen, dem Betrachter bei leichter Wendung nach oben zugewendeten Gesicht stützt er mit seinem linken Arm. Der Putto weist auf das unter ihm hervorkommende Wappen des C. F. Ernst von Bredow (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Tassaert, Jean-Pierre Antoine Bildhauer_In1774-1785
des Originals (Zuschreibung)
Starcke, DietrichBildhauer_In der Kopie
1980er Jahre
Starcke, HansBildhauer_In der Kopie
1980er Jahre
Datierungshinweise
Original (im Depot der Berliner Denkmalpflege); Kopie zwischen 1984 und 1989
Objektgeschichte
Vermutlich zuerst im Park von Schloss Friedrichsfelde aufgestellt, dass von 1762-1784 Prinz August Ferdinand von Preußen (1730-1813) gehörte, dem Dienstherren des Herrn von Bredow. 1792 zum ersten Mal in der Literatur im Park von Schloss Bellevue erwähnt. 1841 durch Vandalismus beschädigt. Um 1893 nördlich der den Park gliedernden Mittelallee aufgestellt erwähnt (von Richard Borrmann). Danach verschiedentlich umgesetzt. Das beschädigte und fragmentierte Original wurde 1984 abgebaut und im Auftrag des Landesdenkmalamtes, Referat für Gartendenkmalpflege, von Vater und Sohn Starcke kopiert und in das Zentrale Depot der Denkmalpflege nahe Schloss Friedrichsfelde gebracht. Am Standort des Originals 1989 Aufstellung der Kopie (Clemens Alexander Wimmer, Susanne Kähler, Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
gesamtSandstein, Cottaer Sandstein (Kopie)
Technik
gesamtgemeißelt
behauen
Sockelgemauert, Bruchsteine
Inschriften
Inschrift (gemeißelt)
am Objekt
L´Estime et L´Amitié ont érigé ce Monument aux Wertus et aux mértes de C.F.E: de Bredow, Maréchal de la Cour de S.A.R. Monseigneur le Prince Ferdinand de Prusse. Il meurut le 13 Mars 1774
ZustandZeitpunkt
gesamtgut, Kopie2003
Vollständigkeit
vollständigergänzte Kopie

  Nachweise

  • Wirth, Irmgard: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Bezirk Tiergarten, Berlin, 1955, S. 128-129.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 174.
  • Reclams Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 199.
  • Wendland, Folkwin: Der Große Tiergarten in Berlin, Berlin, 1993, S. 68.
  • Borrmann, Richard: Die Bau- und Kunstdenkmäler von Berlin, Berlin, 1982, S. 308-309.

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