Gedenkstein für den Bürgermeister Hans Rummer und 15 seiner Gefährten

Gedenkstein für den Bürgermeister Hans Rummer und 15 seiner Gefährten

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

An der Stelle, wo die die Penzberger Straße auf die Münchner Straße stößt, wurde auf der begrünten Verkehrsinsel ein Mosaikpflaster mit dem integrierten Penzberger Wappen in den 1980er Jahren angelegt. Das eigentliche Denkmal steht unmittelbar hinter dem Pflaster. Bereits 1961 schuf der Bildhauer Gerson Fehrenbach diesen schlichten Gedenkstein für Hans Rummer und seine Gefährten. Ursprünglich befand sich der Gedenkstein inmitten einer Rasenfläche (vgl. die Abbildung in der Denkmalkartei im Landesdenkmalamt, LDA Berlin). Eine quergelagerte, auf zwei Stützen stehende Steinplatte, trägt folgende Inschrift in geglätteten erhabenen Buchstaben (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Fehrenbach, GersonKünstler_In1961
Objektgeschichte
Die 1961 errichtete Stele erinnert an den 1933 in Penzberg von den Nationalsozialisten abgesetzten SPD-Bürgermeister Hans Rummer. Rummer war zusammen mit weiteren Widerstandskämpfern in der sog. Penzberger Mordnacht noch am 15. April 1945, bereits nach dem offiziellen Kriegsende in Bayern, erschossen worden. Rummer hatte direkt nach dem Kriegsende sein Amt wieder übernommen, verhinderte die Sprengung eines Bergwerks und sorgte für die Freilassung von Zwangsarbeitern und Gefangenen aus benachbarten Lagern. Folgenden Menschen wird auf dem Gedenkstein gedacht (16 Menschen starben, ein ungeborenes Kind nicht mitgerechnet): Michael Badlehner (erschossen), Gottlieb Belohlawek (erhängt), Franz Biersack (erhängt), Michael Boos (erschossen), Johann Dreher (erschossen), Agathe Fleissner (erhängt), Franz Xaver Fleissner (erhängt), Albert Grauvogel (erhängt), Rupert Höck (erschossen), Josef Kastl (erschossen), Ludwig März (erschossen), Hans Rummer (erschossen), Paul Schwertl (erschossen), Johann Summerdinger (erhängt), Johann Zenk (erhängt), Therese Zenk (erhängt). Zwei Menschen konnten entkommen. Der Aufstellungsort ergibt sich aus dem Straßennamen (Jörg Kuhn).
Maße
gesamtLänge2.1 m
Höhe1.2 m
Verwendete Materialien
gesamtMuschelkalk, Kirchheimer Blaubank
Technik
gesamtbehauen
Inschriften
Inschrift (aus dem Stein herausgehauene, geglättete Buchstaben)
am Objekt, Vorderseite
DEM GEDENKEN DES BÜRGERMEISTERS / HANS RUMMER UND SEINER / 15 SCHICKSALSGEFÄHRTEN . DIE AM / 28 . APRIL 1945 IN PENZBERG . OBERBAYERN / DEM NAZISTISCHEN MORDTERROR / ZUM OPFER FIELEN
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2008
rissig, leicht2008
verschmutzt2008
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 97.
  • Endlich, Stefanie: Wege zur Erinnerung, Gedenkstätten und -orte für die Opfer des Nationalsozialismus, Berlin, 2007, S. 451-452.
  • Gabler, Josephine: Gerson Fehrenbach - Skulptur und Zeichnung : mit dem Werkverzeichnis der Skulpturen, Berlin, 2000.

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