Gedanken eines Mimen

Gedanken eines Mimen

Foto: Susanne Kähler, 2009, CC-BY-4.0

Auf einem würfelförmigen Sockel sitzender Mann mit nacktem Oberkörper, Schuhen, Strumpfhose und Kappe, deklamierend. Die braun patinierte Bronzeplastik steht im oberen, d. h. westlichen Platzbereich in der Nähe des Haupteingangs zum Bürgeramt und zur Kommunalen Galerie. Dargestellt ist ein sitzender Mann in Lebensgröße. Er sitzt auf einem Würfel, der aus Bronzeplatten zusammengesetzt worden ist. Auf der Rückseite des Würfels war ursprünglich eine Platte mit einer Bezeichnung aufgeschraubt. Der Mann trägt eine Strumpfhose, Schuhe und eine Kappe auf dem Kopf. Er hat einen nackten Oberkörper. Unklar in der Darstellung ist, ob sein Gesicht oder eine Maske zu sehen ist. Seine rechte Hand liegt auf dem Oberschenkel auf, der linke Arm ist angewinkelt. Die Geste könnte so gedeutet werden, dass er entweder im Begriff ist, sich mit dem ausgestreckten linken Zeigefinger Schminke im Gesicht zu verteilen, oder es könnte aber auch eine Pose des Erörterns oder Nachdenkens gemeint sein. Der Gesichtsausdruck ist Ernst und in sich gekehrt. Im Zusammenhang mit dem Titel ist die realistisch gestaltete Figur so zu deuten, dass ein Schauspieler in unfertigem Kostüm zum Schminken vor einem Spiegel sitzt, inne hält und sich „Gedanken“ macht (Susanne Kähler).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Seefried-Matejkowa, LudmilaKünstler_In1980-1989
Datierungshinweise
Aufstellung Mitte der 1990er Jahre
Objektgeschichte
Die Figur wurde als Teil eines Ensembles mit den Figuren „Walkman“ und „Schlafende“ ebenfalls von der tschechischen Künstlerin Ludmilla Seefried–Matĕjková Mitte der 1990er Jahre auf diesem Platz aufgestellt. Die Initiative zur Aufstellung von Skulpturen auf diesem Platz geht auf die Kommunale Galerie zurück, die in dem Haus Hohenzollerndamm 177 seit den 1970er Jahren ihren Sitz hat. Das Gebäude am Julius-Morgenroth-Platz ist zwischen 1930-1935 von Emil Fahrenkamp als Haus des deutschen Versicherungskonzerns gebaut worden. Die geschwungene Form an der Seite des Haupteingangs hängt mit dem in dem 1930er Jahren geplanten aber nicht realisierten größeren Ausmaßen des Fehrbelliner Platzes zusammen. Außer der Kommunalen Galerie und verschiedenen Teilen des Bezirksamtes hat das Theater Coupé hier seinen Aufführungsort, seit 2001 zusätzlich das jüdische Theater Bahmah. Die Skulptur „Gedanken eines Mimen“ steht in inhaltlichem Zusammenhang mit den beiden Theatern. 1996 wurde der Platz nach dem jüdischen Arzt, Immonologen und Bakteriologen Prof. Julius Morgenroth (1871-1924) benannt (Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
FigurBronze
SockelBronze, blech
Technik
Figurgegossen
Sockelgeschweißt
Inschriften
Plakette ( mit vier Schrauben appliziert)
auf dem Sockel
ZustandZeitpunkt
gesamtgut2009
Vollständigkeit
unvollständigTafel mit Bezeichnung entwendet

  Nachweise

  • Ludmila Seefried-Matejkova, Berlin, 1992. Ausstellungskatalog 1992

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