Die monumentale, patinagrün gefasste Figur eines sitzenden Löwen mit erhobenem Kopf ruht mit ihrer aus Eisen hergestellten, mit Zinkblech verkleideten Plinthe auf einem mehrzonigen Sandsteinsockel.
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Bissen, Hermann Wilhelm (Künstler:in)
1874, des Originals in Flensburg 1859-1862
Fa. H. Pohl u. Co. (Gießerei)
der Kopie von 1874
Datierungshinweise
nach dem Original von 1859-1862; 1938 versetzt; 1988 neue Inschriftentafel, 2005 saniert
Objektgeschichte
1863 erwarb der Bismarck nahe stehende Berliner Bankier und Geheime Kommerzienrat Wilhelm Conrad (1822-1899) vom königlichen Forstfiskus am Wannsee ein Gelände zur Anlage einer Villenkolonie. 1869 begannen die Planungen für eine landschaftsarchitektonische Gestaltung der seit 1872 „Colonie Alsen“ genannten Villenkolonie. Der Name der Kolonie geht auf den Namen der dänischen Insel Alsen zurück, deren Einnahme durch preußische Truppen innerhalb des Krieges von 1864 eine Rolle spielte. Teil der ab 1871/72 ausgeführten landschafts- und gartenarchitektonischen Planung der „Colonie Alsen“ war eine umfängliche Parkanlage mit dem Namen „Die Schweiz“. 1869, spätestens jedoch 1874, beschloss Conrad die Anfertigung eines Abgusses des „Flensburger Löwen“ (möglicherweise gab es bereits 1865 erste Überlegungen dazu; konkrete Vorstellungen jedoch, laut den zugänglichen Literaturquellen, frühestens seit 1869). Den Auftrag zur Herstellung der Kopie erhielt 1874 die Berliner Gießerei H. Pohl u. Co. Vermutlich wurde dazu das damals im Hof des Berliner Zeughauses untergebrachte Bronzeoriginal des "Flensburger Löwen" (1945-2011 in Kopenhagen, seit 2011 wieder in Flensburg, Friedhof) abgeformt und so eine Gussform für die Figurenkopie in Zinkguss gewonnen. Eine Firmenplakette erinnert (seit der letzten Sanierung verdeckt) an der rückwärtigen Schmalseite der Figurenplinthe an die Herstellerfirma. Die Kosten für die Herstellung des Denkmals des „Flensburger Löwen“ für die „Colonie Alsen“ und die Aufstellung trugen Wilhelm Conrad und der Bankier Konsul August von der Heydt (1801-1874). Die Löwenkopie wurde 1938 an ihren heutigen Platz, dem "Heckeshorn" versetzt. Stark verwittert wurde das Denkmal mit Unterstützung durch die v.-Hinckendey-Stiftung (Deutsche Polizei-Stiftung, 1993 wieder begründet) im Auftrag der Denkmalpflege und des Bezirks Steglitz-Zehlendorf für ca. 90.000 Euro saniert. Die Wiedereinweihung erfolgte am 1. September 2005 (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Zink (Materialarchiv)
Naturstein, Kalkstein oder Sandstein
Klinker (Materialarchiv)
Eisen (Gerüst) (Materialarchiv) , Stahl
Bronze (Tafel) (Materialarchiv)
Technik
gegossen (Figur)
behauen (Sockel)
gemauert
zusammengefügt
Inschriften
Plakette (appliziert)
an der Plinthenkante hinten
»H. Pohl u. Co.«
Tafel (gegossen)
am Sockel
»1850 HATTEN DIE DÄNEN DIE SCHLESWIG-HOLSTEINER BEI IDSTEDT BE- / SIEGT. DER DÄNISCHE BILDHAUER HERMANN V. BISSEN SCHUF ZUR ERIN- / NERUNG DARAN DEN „LÖWEN“, DER AUF DEM FLENSBURGER FRIEDHOF / AUFGESTELLT WURDE, 1864 – NACH DEM SIEG DES DEUTSCHEN BUNDES / ÜBER DIE DÄNEN – WURDE DER LÖWE NACH LICHTERFELDE UMGESETZT. / FÜR WILHELM CONRAD, DEN GRÜNDER DER VILLENKOLONIE ALSEN HEU- / TE ORTSTEIL VON WANNSEE), WAR DER LÖWE DAS SYMBOL DES SIEGES, / DER DURCH DEN ÜBERGANG DER PREUSSISCHEN TRUPPEN AUF DIE INSEL / ALSEN ENTSCHIEDEN WURDE. DESHALB LIESS ER 1865 EINEN ZINKABGUSS / ANFERTIGEN, DER SEIT 1938 AM WANNSEEUFER STEHT. DAS ORIGINAL / WURDE 1945 VON DEN AMERIKANERN AN DIE DÄNEN ZURÜCKGEGEBEN.«
Vollständigkeit
unvollständig, div. Tafeln und Reliefs fehlen
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