Die allegorische Figur der „Elbe“ wird als weibliche Figur in antikischem Gewand mit Schilfkrone dargestellt. Ihren rechten Arm stützt sie auf eine waagerecht liegende Amphore, aus der Wasser strömt. Als rechte Assistenzfigur zur Elbe ist Merkur als Gott des Handels dargestellt. Die Stütze hinter ihm bildet ein geschnürtes Paket. Er trägt einen antikischen Umhang und einen Gürtel mit Gürteltasche, in die er mit seiner linken Hand greift. Seine rechte Hand liegt an seiner rechten Schulter, auf der linken Schulter ist die Hand der „Elbe“ zu erkennen. Merkur lehnt sich mit seinem Gewicht an die „Elbe“, das rechte Bein vor das linke gestellt. Die linke Assistenzfigur, der den Maschinenbau in Magdeburg verkörpernde „Knabe mit Zahnrad“, ist nur als in zwei Teile gebrochenes Fragment erhalten. Zu erkennen ist eine mit einer Lederschürze gekleidete kniende Gestalt. (Kähler/Kuhn)
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Calandrelli, Alexander (Künstler:in)
1864-1874, Gesamtkonzept der Bauplastik der Neuen Königsbrücke und Schöpfer der Gruppe "Die Elbe"
Strack, Johann Heinrich (Architekt:in)
zusammen mit Louis Schrobitz
Starcke, Hans (Bildhauer:in der Sanierung)
und Werkstatt Familie Starcke 2014/2015
Datierungshinweise
um 1882 umgesetzt; Bis 2015 grunsätzlich saniert und ergänzt
Objektgeschichte
Die ursprünglich von der 1882 abgerissenen Königsbrücke stammenden Figuren wurden um 1882 an dieser Stelle auf dem heutigen Großfürstenplatz aufgestellt. Bei dem jetzigen Aufstellungsort um den 1888 erstmals aufgestellten und 1987 durch eine ergänzte Kopie ersetzten Tritonenbrunnen wurde versucht, einen Zusammenhang zum Thema Wasser, den die Gruppen implizieren, wieder herzustellen. Die Gruppen sind in ihrer Aufstellung bei der Durchfahrt durch die John-Foster-Dulles-Allee gut einzusehen. Sie gehören aufgrund ihrer Herkunft, der Komposition und des Themas zu den vier Kriegergruppen an der Rüsternallee. Der Gesamtentwurf für die plastische Ausgestaltung der Neuen Königsbrücke lag in der Verantwortung des Bildhauers Alexander Calandrelli (1834-1903). Die Architekten der Brücke waren Johann Heinrich Strack (1805-1880) und Louis Schrobitz (1805-nach 1882), die möglicherweise auch für die Gestaltung der Sockel zuständig waren. Zu dem plastischen Schmuck der Brücke zählen neben den vier Flussgruppen auch die vier Kriegergruppen an der Rüsternallee. Der Zustand der Gruppe "Die Elbe" war 2003 stark geprägt von den Kriegsschäden und dem Vandalismus der Nachkriegszeit in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Figuren wurden unter Obhut des Bezirksamtes Mitte und des Landesdenkmalamtes Berlin bald darauf abgebaut und in die Werkstatt des Bildhauers Hans Starcke auf Eiswerder in Spandau gebracht. Starcke begann die Sanierung und Ergänzung der stark fragmentierten Gruppe und konnte diese Arbeit weitgehend bis 2014 abschließen. Die Figuren befanden sich im Jahr seines Todes 2015 - zumindest teilweise - noch auf dem Gelände seiner Werkstatt. Die Wiederaufstellung im Tiergarten erfolgte 2015 (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Sandstein (gesamt) (Materialarchiv) , Seehauser Sandstein (?)
Zustand
Vollständigkeit
vollständig, seit der Ergänzung bis 2015
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