Dreigeschossiges Wohnhaus über fünf Achsen mit einachsigem Mittelrisalit. Die Fassade ist zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss durch einen Masken-Fries, der von Akanthusranken und floralen Motiven umgeben ist, gegliedert. Oberhalb des zweiten Geschosses folgt ein weiterer Fries mit Akanthusblattmotiven. am Mittelrisalit befindet sich unterhalb der Attikabalustrade ein Geschäftsmonogramm „W.E & C“ zwischen zwei Rosetten (Nicola Vösgen).
Standort
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Diterichs, Friedrich Wilhelm (Architekt:in)
1760-1761, Zuschreibung
Datierungshinweise
1966/68: Abbau und Wiederaufbau am Märkischen Ufer
Objektgeschichte
Das Ermelerhaus zählt zu den ältesten erhaltenen Gebäuden Berlins. Es befand sich ursprünglich im historischen Stadtteil Alt-Cölln in der Breite Straße 11, ungefähr gegenüber der heutigen Zentral- und Landesbibliothek. Das Gebäude war um 1760/61 für den Heereslieferanten für Lederwaren Peter Friedrich Damm (ca. 1712 – 1776), vermutlich nach Plänen des Architekten Friedrich Wilhelm Diterichs, erbaut worden. Nach dem Tod der Witwe Damm erwarb es 1804 der Tabakfabrikant Johann Heinrich Neumann (1769-1849), der die Fassade um 1805 im klassizistischen Stil umgestalten ließ. Aus dieser Zeit stammen vermutlich die beiden Friese. Im Jahr 1824 wurde das Gebäude von Wilhelm Ermeler (1784 - 1866) übernommen, der 1808 am Mühlendamm 12/13 eine Tabakfabrik gegründet hatte. Mit seiner „Cigarren-, Rauch- und Schnupftabakfabrik Ermeler“ wurde er in den folgenden Jahrzehnten zum bedeutendsten Tabakfabrikanten Berlins. Es ist nicht überliefert, dass an der Fassade unter Wilhelm Ermeler Änderungen vorgenommen wurden. Erst unter seinem Sohn Karl Albert (1816–1872) erfolgten in den Jahren 1868 bis 1872 bauliche Veränderungen am Außenbau. Der letzte Enkel von Wilhelm Ermeler, Richard Ermeler, verkaufte das Haus im Januar 1914 an die Stadt Berlin. In der Folgezeit waren hier die Magistratsbibliothek, später eine Außenstelle des Märkischen Museums untergebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Ermelerhaus beschädigt. 1958/60 ist die Fassade restauriert worden. Infolge der Sprengung des Berliner Stadtschlosses Ende 1950er Jahre zur Anlage eines riesigen Demonstrationsplatzes erschien die Breite Straße als künftiger Anmarschweg zur Tribüne zu schmal. Die erhaltenen Häuser in der Breite Straße sind deshalb abgerissen worden, so auch 1966 das Ermelerhaus. 1968 entstand in einer Baulücke am Märkischen Ufer 10 ein gleichnamiger, denkmalgeschützter Neubau unter Verwendung der originalen Bauelemente. Das Ermelerhaus gehört heute zum „art’otel“ und zählt zu den beliebtesten Hochzeitslocations Berlins (Nicola Vösgen).
Inschriften
Signatur
»W.E & C«
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