Zwei indische Elefanten aus hellem Sandstein, die hier im Mittelpunkt der Betrachtung stehen sollen, fungieren als Träger der Säulen des zum Portal des Zoologischen Gartens. Sie liegen, die Vorderbeine nach vorne, die Hinterbeine nach hinten gestreckt auf dem Bauch. Ihre Basis wird jeweils durch einen rechteckigen abgetreppten Sockel gebildet. Die Elefanten sind insofern nicht naturalistisch dargestellt, als dass ihre Oberfläche mit Ornamenten verziert ist. Auf ihren Rücken liegen Decken mit ornamentalen Reliefs, darauf ruhen die verzierten Pfeiler auf denen das Holzgebälk für das japanisierende, geschwungene, baldachinartige Dach aufliegt. Hinter den Elefanten verläuft das Gitter des Zooeingangs (bei dem ursprünglichen Tor verlief es zwischen ihnen). Das Gitter verbindet das zentrale Portal mit den durch geschwungene Dächer ausgezeichneten Kassenhäusern und Nebengebäuden. Die vorherrschenden Farben der Anlage sind neben dem hellen Sandsteinton grün und rot (Susanne Kähler).
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Zaar, Carl (Architekt:in)
1898-1899, des Originalbaus
Vahl, Rudolf (Architekt:in)
des Originalbaus
Ihle, Hans-Joachim (Bildhauer:in der Rekonstruktion)
1983-1985
Datierungshinweise
Originalbau 1898-1899; Totalrekonstruktion 1983-1985
Objektgeschichte
Die Tatsache, dass der Zooeingang an der Budapester Straße sich zum Ende des 19. Jahrhunderts zum Haupttor entwickelt hatte, machte eine repräsentative Gestaltung notwendig. Die Architekten Zaar und Vahl gewannen den Wettbewerb zur Errichtung des Portals, des Verwaltungsgebäudes, der Wohnungen für Zoobedienstete und weiterer Nebengebäude. Sie errichteten in den Jahren 1898 bis 1899 einen aufwändigen Gebäudekomplex. Der Zoodirektor und Initiator Ludwig Heck kommentierte in der Zeitschrift „Die Gartenlaube“ (1901, vgl. Arche Noah an der Spree S. 136): „Da stand nämlich inmitten der hohen eleganten Mietshäuser bis dahin immer noch das kleine, uralte Fasanenmeisterhäuschen aus den dreißiger Jahren, aus den Zeiten, da der ganze Zoologische Garten noch sumpfig sandiges Fasaneriegelände war. In diesem Altertum habe ich mit den übrigen Beamten gehaust bis vor zwei Jahren.... . Jetzt erhebt sich an seiner Stelle auf die Achse der Kurfürstenstraße gerichtet, das Elephantenthor mit dem daran anschließenden neuen Verwaltungsgebäude, eine sehr originelle Schöpfung in japanischem Stile". Heck erwähnt auch, dass Zaar & Vahl ein Aquarell mit einer Darstellung des Elefantentores auf der Weltausstellung von 1900 in Paris zeigten. Der ursprüngliche Entwurf wurde vor der Ausführung aus praktischen Gründen verändert. Zunächst hatten die Architekten unter dem mittleren Torbogen einen Springbrunnen vorgesehen. Dieser wurde weggelassen, statt dessen ließen die Architekten zwei lebensgroße Elefanten als Sandstein als Wächterfiguren aufstellen. Die Baukosten der Anlage beliefen sich auf 277.336,- Mark. Bei einem Bombenangriff im November 1943 wurde die Anlage vollständig zerstört. Aus dem Sandstein der Elefanten fertigte die Bildhauerin Else Fraenkel-Brauer im Jahre 1954 den Gedenkstein für Oskar Heinroth. In den Jahren 1983 bis 1985 wurde das Elefantentor bei vereinfachter Wiedererrichtung der Nebenbauten und unter Veränderung der Zaunanlage rekonstruiert. Die Elefanten wurden dafür von dem Bildhauer Hans-Joachim Ihle nachgeschaffen (Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
Sandstein (Elefanten) (Materialarchiv)
Holz (Architektur) (Materialarchiv) , farbig gefasst
Schindeln, Keramik, farbig glasiert
Stahl (Materialarchiv)
Technik
zusammengefügt (gesamt)
Zustand
Vollständigkeit
vollständig, Rekonstruktion
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