Die Wacht

Die Wacht

Denkmal für die Gefallenen des Garde-Grenadier-Regt. Nr. 5
Foto: Susanne Kähler, 2014, CC-BY-4.0

Auf einer rechteckigen Standplatte aus grauem schlesischem Granit steht auf flachem rechteckigen Standsockel der rechteckige Muschelkalksteinblock, der, nach einem knappen Rücksprung, einer Bronzeplastik als Träger dient. Die Bronzegruppe hat eine längsrechteckige Plinthe, deren Oberfläche eine knapp formulierte Naturandeutung mit Felsen rechts zeigt. Ein muskulöser, ideal gebildeter junger Mann sitzt an den Felsen angelehnt, die Beine leicht angewinkelt und den linken Fuß leicht unter das rechte Unterbein gestreckt. Der rechte Arm ist im Bereich des Handgelenks auf dem rechten Knie abgelegt. Der linke Arm ist angewinkelt und auf den Felsblock abgelegt. Die herabhängende Hand ist gegen ein in fast aufrechter Position an den Fels gelehntes Kurzschwert gelegt. Der Krieger ist unbekleidet bis auf einen naturalistisch wiedergegebenen Stahlhelm. Über den Beinen ist ein Tuch drapiert. Hinter bzw. seitlich des aufgesetzten, angewinkelten rechten Beins steht ein naturnah gestalteter Adler mit (vom Betrachter aus) nach links gewendetem Kopf (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Schreitmüller, AugustBildhauer_In1918-1922
Fa. Pirner & Franz DresdenGießerei
in Dresden
Fa. G. Schleicher & Co.Ausführende_r
Sockel
Datierungshinweise
Einweihung am 21.05.1922
Objektgeschichte
Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 in Spandau wurde am 21. Mai 1922 eingeweiht. Es erinnert an die über 4000 im Ersten Weltkrieg gefallenen Angehörigen des Garde-Grenadier Regiment Nr. 5. Schreitmüller schuf das Modell zur Figurengruppe „Die Wacht“ vermutlich vor 1922. Wie oft das Modell im großen Maßstab ausgeführt wurde, ist nicht bekannt. Eine Ausführung in Naturstein befindet sich auf dem privaten Kriegergefallenen-Gedenkmal der Familie Reinholdt auf dem Neuen Friedhof in Rostock. Das Spandauer Denkmal wurde 1995 saniert (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
FigurBronze
SockelMuschelkalk, aus Franken
Granit, aus Schlesien
Technik
Gruppegegossen
patiniert
montiert
Sockelzusammengefügt
behauen
gemeißelt
geglättet
Inschriften
Inschrift (eingemeißelt)
am Sockel vorne
Seinen im Weltkriege / gefallenen Kameraden / Das / Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5
Inschrift
am Sockel hinten
1914 (Eisernes Kreuz mit W für Kaiser Wilhelm II) 1918
Bezeichnung (gegossen)
Rückseite des Felsens
A. Schreitmüller / Dresden
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe hinten
Guss v. Pirner & Franz Dresden
ZustandZeitpunkt
verschmutzt2014
beschmiert, besonders Augen, Zehen2014
Plintheverbogen, offenbar ein Diebstahlversuch2014
Sockelgereinigt, 19952014
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Jahn, Günther: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin. Stadt und Bezirk Spandau, Berlin, 1971.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 118.
  • Bloch, Peter: Ethos und Pathos: die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin, 1990, S. 281-291. Bd. II (Aufsätze und Kurzbiographien), hier: Beitrag von Martina Weinland zu Kriegerdenkmälern in Berlin 1813-1918
  • Caspar, Helmut: Erinnerungsorte in Berlin. Führer zu Schauplätzen Deutscher Geschichte, Petersberg, 2008, S. 139.

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