Die Entwicklung Berlins

Den oberen Abschluss des Arkadenvorbaus vor der Gaststätte Mutter Hoppe in der Rathausstraße ziert ein aus sechs einzelnen Reliefs bestehender Fries, der von rechts (Schmalseite an der Poststraße) nach links zu lesen ist. Er stellt die Entwicklung Berlins in zahlreichen Einzelszenen dar: Das erste Relief zeigt die Zeit zwischen 1919 und 1927, die Gründung der KPD 1919, im Vordergrund sind Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu erkennen, Arbeitermassen, Ernst Thälmann bei einer Rede vor dem Revolutionsdenkmal (von Ludwig Mies van der Rohe), bedeutende Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft, wie Zille, Liebermann, Einstein und Planck und die Geschehnisse des Blutmai am 3. Mai 1929. Die zweite Tafel hat die Jahre 1933 bis 1945 zum Thema. Zu sehen sind der Reichstagsbrand und die Bücherverbrennung 1933, die Leiden der Widerstandskämpfer und die Befreiung Berlins durch die Rote Armee. Das dritte Relief thematisiert die Jahre 1945 bis 1949. Es zeigt sowjetische Soldaten, die Brot an die hungernde Bevölkerung verteilen, Kriegsheimkehrer, die Gründung der SED im April 1946, die Arbeit der Trümmerfrauen im zerstörten Berlin und die Gründung der DDR im Jahr 1949. Das vierte Relief behandelt die Jahre 1950 bis 1968, den Bau des neuen Flughafens in Schönefeld 1950, die Verbesserung des Lebens durch den Bau von neuen Hochhäusern, den Umbau des Alexanderplatz, im Hintergrund sind der Fernsehturm und das Brandenburger Tor erkennbar. Es folgen die Eröffnung des Ost-Berliner Tierparks 1955 und die Teilnahme der DDR an den Olympischen Spielen in Mexiko 1968. Auf dem fünften Relief sind Ereignisse der Jahre 1970 bis 1986 zu sehen, die X. Weltfestspiele in der DDR im Jahr 1973, der Beginn der Errichtung der Siedlung Marzahn 1977 und die Feierlichkeiten 1986 anlässlich des 25. Jahrestages des ersten bemannten Weltraumfluges durch den sowjetische Kosmonauten Juri Gagarin am 12.04.1961. Das letzte Relief ist der 750-Jahr-Feier Berlins 1987 gewidmet (Nicola Vösgen).