Denkmal für Kurt Tucholsky

Denkmal für Kurt Tucholsky

Foto: Jürgen Tomisch, 2018, CC-BY-4.0

Die neue Installation setzt sich zusammen aus der originalen Bronze-Reliefstele (1987) und neuen Elementen. Es sind zwei Terrakotta-Porträtbüsten auf unterschiedlich hohen Betonstelen und sieben in die Pflasterung eingelassene rote Steine mit den Namen der Urheber (Schülernamen sowie Aron Rauschhardt und Marion Krüger) sowie Aphorismen von Tucholsky. Die Reliefstele von Skoddow zeigt im unteren Bereich plastisch herausgearbeitete Geschichtsbilder zum NS-Staat: oben der brennende Reichstag und ein brennendes Buch, darunter Stützen des NS-Staates: General mit Uniform, Kapitalist mit Zigarre, Richter mit Baret. Unterhalb sind die Verfolgten abgebildet, todesstarre Gesichter und ein Gitter, das an ein Friedhofsgitter erinnert. Der obere Bereich der Stele mit Inschriften mit einer Gedichtzeile aus „Zuckerbrot und Peitsche“ von Tucholsky (Jürgen Tomisch).

Fakten

Kategorie

Denkmal   

Bezirk/Ortsteil

unbekannt

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Skoddow, Ulrich (Bildhauer:in)
1987, des Originals

Rauschhardt, Aron (Bildhauer:in der Neuschöpfung)
2015, mit Schülern der Kurt-Tucholsky-Oberschule

Krüger, Marion (Bildhauer:in der Neuschöpfung)
mit Schülern der Kurt-Tucholsky-Oberschule

Objekt­geschichte

Die neue Installation setzt sich zusammen aus der originalen Bronze-Reliefstele (1987) und neuen Elementen, die aus einem Gemeinschaftsprojekt der Kunstlehrerin Marion Krüger der Kurt-Tucholsky-Oberschule mit ihren Schülern und mit dem Bildhauer Aron Rauschhardt hervorgingen. Die heutige Installation zum Gedenken an den jüdischen Journalisten und Schriftsteller Kurt Tucholsky (1890-1935) am Rande des Schuleinganges der Kurt-Tucholsky-Oberschule ist eine Neufassung des ursprünglichen durch Diebstahl z. T. zerstörten Tucholsky-Denkmals. 1985 und 1987 hatte der Berliner Bildhauer Ulrich Skoddow im Auftrag des Ministeriums für Kultur der DDR eine Denkmalinstallation aus einer Porträtstele und einer Relieftafel für die 25. Polytechnische Oberschule Berlin-Pankow geschaffen. Zunächst entstand anlässlich des 50. Todestages des Dichters 1985 die bronzene Porträtstele – auf einer schlanken Säule sitzt die Porträtbüste – die im Foyer des Schulgebäudes zur Aufstellung kam (vgl.: "Pankower Schüler ehrten Kurt Tucholsky", in: Neues Deutschland vom 21.12.1985; Neue Deutsche Literatur 34 (1986) H. 3, S. 161, 174; "Tucholsky-Porträt und Reliefstele eingeweiht", in: Neues Deutschland vom 2.9.1987). Zwei Jahre später wurde die Stele durch eine bronzene Relieftafel ergänzt. Das zweiteilige Denkmal wurde jetzt außerhalb bei der Oberschule platziert, die seitdem den Namen Tucholskys trägt. 2011 versetzte man das Denkmal auf dem Schulgelände. 2012 wurde die Porträtbüste von Metalldieben gestohlen, zurück blieb die bronzene Reliefstele. 2015 wurde die neue Denkmalinstallation eingeweiht, die aus einem Gemeinschaftsprojekt entstand, an dem Schüler der Oberschule, die Kunstlehrerin Marion Krüger und der Bildhauer Aron Rauschhardt beteiligt waren (vgl.: "Skulptur in Stein statt in Bronze", in: Berliner Woche vom 26.03.2015) (Jürgen Tomisch).

Maße

(Stele)
Höhe

2.45 m, Original von 1987

Verwendete Materialien

Bronze (Reliefstele) (Materialarchiv)
Terrakotta (Büste) (Materialarchiv)
Beton (Stelen) (Materialarchiv)
Stein (Namenssteine) (Materialarchiv) , rot

Technik

gegossen (Reliefstele), Original von 1987
gebrannt (Büsten)
gegossen (Stelen)
gepflastert (Namenssteine)

Inschriften

Inschrift (gegossen)
am Objekt
»- WIR ANDEREN ABER / WIRKEN WEIT / IN DIE ZEIT / IN DIE ZEIT / IN DIE ZEIT«

Inschrift (gegossen)
am Objekt
»KURT TUCHOLSKY / IGNAZ WROBEL / KASPAR HAUSER / PETER PANTER / THEOBALD TIGER / 1890 / 1935«

Zustand

gut (gesamt, 2018)
korrodiert (Reliefstele, 2018), leicht

Vollständigkeit

vollständig, seit 2015

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