Denkmal für die Gefallenen des 2. Garde-Ulanen-Regiments

Denkmal für die Gefallenen des 2. Garde-Ulanen-Regiments

Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Auf rechteckigem Grundriss erhebt sich auf dreifach gestuftem Sockel das breit angelegte obeliskenartige Stelenmonument mit breiter, gering hoher Spitze. Auf der zurückgesetzten Frontseite ist aus dem rosafarben gefassten Sandstein im flachen Relief die gesockelte Reiterfigur eines Garde-Ulanen zu Pferde herausgearbeitet. Die in naturalistischer Weise gestaltete Figur des Soldaten ist entsprechend der Funktion und dem Rang (Fähnrich) in Uniform wiedergegeben, in der rechten erhobenen Hand eine Fahnenstange haltend, deren dickstoffige Fahne in malerischer Anordnung des mit Ornamenten verzierten Stoffes herabhängt. Der Blick des Reiters ist auf die Fahne ausgerichtet. Der Fahnenschaft erinnert in seiner Gestalt an spätmittelalterliche Lanzen. Laut Stephanie Endlich wurden seit dem 16. Jahrhundert die mit Lanzen bewaffneten Reiter ‚Garde Ulanen’ genannt. Der flache, im Relief angedeutete Sockel des analog im Relief angelegten Reiterstandbildes trägt auf der Front die Widmungsinschrift. Die Langseite der Obeliskenspitze zeigt auf der Frontseite das Motiv einer halben Sonnenscheibe, von der nach oben im Halbkreis angeordnet Strahlen abgehen. Die Rückseite des Denkmals zeigt im unteren Bereich der Obeliskenstele die reliefierte Darstellung eines Katafalks, der mit stilisiertem Lorbeergewinde geschmückt ist und um den Pfostenartigen Mittelpunkt einen Lorbeerkranz mit gekreuzten Waffen (Gewehr, Säbel) und einem bekrönenden Helm (zur Garde-Ulanen-Uniform gehörig) zeigt. Im Hintergrund sind zwei herabhängende Fahnen an lanzenförmigen Schäften gekreuzt dargestellt. In der Zone darüber dominieren die unter den in metallenen, geschwärzten Lettern aufgesetzten Daten und Zeichen „1914 (Eisernes Kreuz) 1918“ und einer weiteren Inschrift die in drei Registern je nach militärischem Rang (Offiziere, Unteroffiziere, Ulanen) geordneten etwa 87 Namen und militärischen Titel der Gefallenen. Unter den drei Namenreihen folgt über die gesamte Breite der Stele abschließend eine weitere Inschrift (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Limburg, JosephBildhauer_In1922-1923
Objektgeschichte
Das 1922/23 auf dem Kasernengelände des ehemaligen Kaiserlichen 2. Garde-Ulanen-Regiments realisierte Denkmal für die im (I.) Weltkrieg 1914-1918 gefallenen Garde-Ulanen (und ehemalige Angehörige des 2. Garde-Ulanen-Regiments) entstand im Auftrag der Regimentskameraden. Die gegenüber dem thematischen Inhalt des Monumentes merkwürdig anmutende altrosafarbene Fassung dürfte erst 1982 im Zusammenhang mit der Aufstellung der Kunstwerke von Michael Schoenholtz aufgebracht worden sein. Davor dürfte der (rötliche?) Sandstein des Denkmals ungefasst gewesen sein. Ursprünglich dürfte das Denkmal eine schlichte eiserne Einfassung besessen haben. In der Nachkriegszeit erhielt das Monument einen niedrigen, weiß lackierten Holzzaun. Vermutlich 1982 wurde dieser wohl morsche Zaun durch einen hölzernen „Jägerzaun“ ersetzt worden sein. Die Fläche zwischen Einfassungszaun und Denkmalsockel ist mit Dornenbüschen im pflegeleichten stadtgärtnerischen Geschmack der frühen 1980er Jahre bepflanzt (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Sandstein
Metall
Farbe
Technik
behauen
gemeißelt
gefasst
Inschriften
Inschrift
am Objekt, Vorderseite
DEN IM WELTKRIEGE 1914-1918 GEFALLENEN HELDEN DES / 2. GARDE ULANEN REGIMENTS ZUM EHRENDEN GEDÄCHTNIS / DEM STOLZEN TAPFEREN REGIMENT ZUM ANGEDENKEN
Inschrift
am Objekt, Rückseite
1914 (Eisernes Kreuz) 1918 / STARBEN DEN HELDENTOD
Inschrift
am Objekt, Rückseite
etwa 87 Namen der Gefallenen / SOWIE VIELE EHEMALIGE REGIMENTS-KAMERADEN BEI ANDEREN TRUPPENTEILEN
ZustandZeitpunkt
beschädigt, Einschusslöcher2003
Fehlstellen2003
Vollständigkeit
unvollständigGittereinfassung fehlt

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 150.
  • Bloch, Peter: Ethos und Pathos: die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin, 1990, S. Bd. I, S. 178-181, Bd. II, S. 511. S. 511 mit historischem Foto
  • Weinland, Martina: Kriegerdenkmäler in Berlin 1870 bis 1930, Frankfurt am Main, 1990.

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