Denkmal der Befreiungskriege

Denkmal der Befreiungskriege

Foto: Susanne Kähler, 2006, CC-BY-4.0

Das Kreuzbergdenkmal, gusseisernes Nationaldenkmal zum Gedenken an die Freiheitskriege von 1813 bis 1815, ein Werk des Architekten Karl Friedrich Schinkel, steht auf dem höchsten Punkt des Kreuzberges, des vormaligen Tempelhofer Berges, auf einem festungsartigen polygonalen Unterbau. Das grün gefasste Monument mit seiner detailreichen gotisierenden Architektur bestehend aus Maßwerkelementen, Fialen und Krabbenverzierung hat die Form eines Turmhelms über einem kreuzförmigen zwölfseitigen Grundriss. Die Spitze wird durch das Eiserne Kreuz bekrönt. In zwölf spitzbogige Nischen stehen Standbilder eingestellt, zwölf geflügelte Genien, die die wichtigsten Schlachten der Befreiungskriege personifizieren und gleichzeitig Porträtähnlichkeit mit Mitgliedern der Hohenzollernfamilie oder Generälen der Befreiungskriege in antikischer Gewandung oder in Rüstung aufweisen. Die Sockel der Genien werden jeweils durch das Eiserne Kreuz im Lorbeerkranz verziert, darunter nennt jeweils eine erhabene Inschrift den Ort der Schlacht und das Datum. Die Inschriften an den vier Kopfseiten des Denkmals, die vier wichtigsten Schlachten bezeichnend, wurden (auf Geheiß des Königs) durch eine goldene Fassung betont, es handelt sich um Groß-Görschen an der Ostseite, um Leipzig im Norden, um Paris im Westen und Belle Alliance (Waterloo) im Süden.

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Schinkel, Karl FriedrichArchitekt_In1814-1821
Rauch, Christian DanielBildhauer_In
der Genien
Tieck, Christian FriedrichBildhauer_In
der Genien
Wichmann, Ludwig WilhelmBildhauer_In
der Genien
Strack, Johann HeinrichArchitekt_In
Architekt des Umbaus 1878
Königliche Eisengießerei zu BerlinGießerei
Datierungshinweise
Einweihung: 30. März 1821, Umbau 1878
Objektgeschichte
1878 wurde das Denkmal um 8 m angehoben und um 21 Grad gedreht. Die Wasserfälle zu Füßen des Denkmals wurden 1888-94 nach Plänen von Hermann Mächtig angelegt; 1924/1925 Einzelteile durch die Eisengießerei Martin & Pilzing neu gegossen; 1934/1935 Instandsetzungsarbeiten im Viktoriapark und am Unterbau des Denkmals; 1958 bis November 1959, Beseitigung der Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg (in erster Linie am Unterbau), das Monument selbst wurde teilweise auseinandergenommen und in der Britzer Bildgießerei Gunkel repariert, das Eisernes Kreuz wurde wieder auf der Spitze montiert; 1979 bis 31.10.1986 (Datum der Wiedereinweihung) Generalüberholung wegen Baufälligkeit, Kosten: 7,3 Millionen DM; 1997-2000 (Fertigstellung: 1.9.2000), u. a. Sanierung der Genien, Einsetzen eines Unterbaus aus Stahl (Konzeption Knud Petersen, Sanierung der Figuren Fa. Engler & Haring). Sanierung mit Mitteln der Cornelsen Kulturstiftung, der Deutsche Stiftung Denkmalschutz, des Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien (BKM) und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Maße
GenienHöhe22 m
Verwendete Materialien
DenkmalEisen
ArchitekturKlinker
Sandstein
TreppeGranit
Technik
Denkmalgegossen
gefasst, grün
Architekturgemauert
behauen
Inschriften
Inschrift (gegossen, erhaben)
östliche Seite
Der König dem Volke / das auf seinen Ruf hochherzig / Gut und Blut dem Vater / lande darbrachte den Gefal / lenen zum Gedächtniß den / Lebenden zur Anerken / nung den künftigen Geschlech / tern zur Nacheiferung
ZustandZeitpunkt
gesamtbeschmiert2006
verschmutzt
Vollständigkeit
vollständigbis auf die Quadriga als Attribut des Genius von Paris

  Nachweise

  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 56.
  • Lesser, Katrin: Gartendenkmale in Berlin, Parkanlagen und Stadtplätze , 2013, S. 119-127, 523.
  • Müller-Bohn, Hermann: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, Berlin, 1905, S. 102-104.
  • Bloch, Peter: Ethos und Pathos: die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, Berlin, 1990, S. Bd. 1, S. 216-217, 313-326, Bd. 2, S. 195-196.
  • Reclams Kunstführer Berlin, Stuttgart, 1991, S. 178-179.
  • Badstübner-Gröger, Sibylle: Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Berlin, München, 2000, S. 267-268.
  • Nungesser, Michael: Das Denkmal auf dem Kreuzberg von Karl Friedrich Schinkel, Berlin, 1987. mit weiterführender Literatur
  • Berger, Ursel: Enthüllt: Berlin und seine Denkmäler: Zitadelle, Berlin, 2017, S. 32-39. Bd. II (Aufsätze)
  • Berger, Ursel: Enthüllt: Berlin und seine Denkmäler: Zitadelle, Berlin, 2017, S. 110-115. Bd. I (Katalog)

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